Einleitung
Es geht um die 15-jährige Kathara McOliver. Sie wohnt eigentlich wie ein normales Kind mit ihrer Mutter in einem Haus in Manhattan. Von ihrem Vater wusste sie nichts, ihre Mutter antwortete auf diese Frage immer, er sei abgehauen nachdem sie geboren worden war. Doch ein kleiner aber entscheidender Vorfall stellt Kath's ganze Welt auf den Kopf - sie kommt sich vor wie in einem Film ... In einem Film der einer ihrer Lieblingsfilme war. Sie haut von Zuhause ab, sucht nach einiger Zeit ihren Vater der anscheinend aus anderen Gründen nicht bei ihnen wohnte und als sie ihn fand steckte sie sofort tief in einem Schlamassel - mehr verrate ich nicht.
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Hey, ich bin Kathara McOliver.
Erstmal was zu mir. Ich bin inzwischen 15 Jahre alt und wohne allein mit meiner Mum in einer Wohnung in Manhattan. In New York ist es eigentlich richtig cool für einen Teenager - überhaupt USA. Aber es gab immer wieder schreckliche Nachrichten von Anschlägen oder so etwas. Der verblüffendste war das mit der Brücke gewesen ... Anscheinend hatte eine Bombe dazu geführt dass sie wortwörtlich abgerissen war und sich verschoben hatte. Was auch immer mir diese Nachrichtenfritzen einreden wollten - das glaubte ich denen einfach nicht. Dafür war es viel zu verrückt. Aber mich belastete sowas nicht. Ich hatte ein cooles Leben, meine Mum verdiente viel Geld, machte so ziemlich alles für mich wobei mir etwas zustoßen konnte und war immer für mich da. Ich hatte mich seit meinem dritten Lebensjahr bis jetzt nicht einmal verletzt. Wo wir dann auch zum unangenehmen Teil kämen - ich wusste nicht wo mein Vater war. Immer als ich meine Mum danach gefragt hatte hatte sie geantwortet dass er als ich geboren worden war abgehauen ist... Was ich nicht so wirklich glauben wollte - aber wo sollte er sonst stecken? Inzwischen führten meine Mum und ich ein total geniales Leben. Ich durfte jeden Tag Filme schauen, mein Handy ohne Verbotsrisiko jeder Zeit nutzen und abends lange wach bleiben. Jedes Mädchen träumte von so einem Leben und ich hatte es - nur besser wäre es mit einem Vater...
Ich liebte es Bücher zu lesen und Filme zu schauen, was gleich mal verriet das ich eine totale Träumerin war. Ich wäre so gerne eine Filmfigur die in spannende Abenteuer und tollkühne Kämpfe gerät und am Ende ein 'Happy End' bekam... Nur war ich das leider nicht. Mein Lieblingsfilm war X-Men - was meine Fantasie zu der Brückensache anregte. Vielleicht gab es alle in echt? Aber wie hätten sie es dann filmen können... Ich hatte mir alles ausgeredet und andere Filme angeschaut um mich abzulenken. Aber es war immer noch in meinem Kopf.
"Kath? Hilfst du mir mal schnell?", rief meine Mum mir aus der Küche zu. Ich legte mein Smartphone auf die Couch und lief zu ihr. Sie machte gerade das Essen - es gab Eintopf und die Kartoffeln waren gerade an der Reihe. Mum hatte anscheinend Probleme mit dem Topf voller Wasser den sie trug. "Schatz, kannst du mir den schnell abnehmen?", fragte sie und drückte mir den Topf in die Hand. Er war zum Glück nicht heiß. Sie schälte schnell die letzte Kartoffel und nahm mir dann den Topf ab, den sie dann auf den Herd stellte. Sie keuchte erschöpft. Alleine zu kochen war sicher anstrengend... "Ich schneide die Kartoffeln für dich", bot ich an und setzte mich mit einem Messer an den Tisch bevor sie etwas erwidern konnte. Ihr schien das nicht wirklich zu gefallen aber sie verzog nur kurz das Gesicht und meinte dann: "Schneid' dich nicht" Dann drehte sie sich dem Topf zu. Ich fing an die geschälten Kartoffeln in Stücke zu schneiden. Na, also - so schwer war es doch nicht?! Meine Mutter ging schnell ins Esszimmer um die Teller schonmal hinzustellen als sie mich etwas anrempelte und ich mir in den linken Zeigefinger schnitt. Erst passierte gar nichts, dann färbte es sich langsam rot und fing an zu Schmerzen. Ach verdammt... Ich behielt die Wunde in den Augen damit kein Blut auf das Essen tropfte als sie sich plötzlich wieder verschloss - ich starrte ungläubig die Stelle an an der gerade noch eine frische Schnittwunde geprangt hatte. Da war nun gar nichts mehr außer dem Blut das schon herausgelaufen war. Ich wischte das Blut fort... Wie neu. Ich starrte perplex meinen Finger an. In meinem Kopf war gerade Absturz und mir wurde schon fast schwummrig. Warum...? Ich war total am Ende. Nur wegen dieser verdammten Schnittwunde! Aber stell dir mal vor deine Wunde heilt plötzlich in unnatürlicher Geschwindigkeit vor deinen Augen. Ich rannte in mein Zimmer und verbarrikadierte mich. Dort vergrub ich dann mein Gesicht in meinem Kissen und versuchte erstmal an gar nichts zu denken.
"Schatz? Komm schon raus...", bat mich meine Mutter sanft. Sie stand schon seit einer kleinen Ewigkeit vor meiner Zimmertür, klopfte und sprach mir ruhig etwas zu. Ich hatte bis jetzt geschwiegen. Aber langsam ging es wieder. Also stand ich seufzend auf und schloss die Tür auf. Sofort trat Mum ein und setzte sich auf meine Bettkante. "Ich habe gesehen dass du geblutet haben musst... ", setzte sie an. Ich stand mit dem Rücken zu ihr und musste schon fast heulen - musste sie gerade DAS Thema ansprechen!? Sie bemerkte dass es mir nicht so gut ging und stellte sich neben mich. "Ich weiß was du gesehen hast ... Und warum das so ist..." Ich sah sie erschüttert an. Was? Sie wusste es und hatte es mir nie gesagt?? Sie seufzte und setzte sich wieder. Langsam dämmerte es mir. Niemals hatte sie mich etwas machen lassen wobei ich mich verletzen könnte - um mich davor zu 'schützen', es zu sehen. Okay, jetzt war ich wütend. Ich drehte mich um. "Kommt es von Dad?! Ist er deswegen abgehauen?!" Sie sah mich leichenblass an. Als ob ich so dumm wäre nicht 1 und 1 zusammenzählen zu können. Sie nickte leicht und sah zu Boden. Oh mein Gott - was war nur los... Ich setzte mich zu Mum. "Bitte! Erzähl's mir!" Sie seufzte wieder markerschütternd. "Ich... Dein Vater hatte diese Fähigkeit auch...", fing sie an. Ja, das wusste ich jetzt auch. Sie fuhr fort. "Er ist gar nicht abgehauen. Er hatte sozusagen einen Auftrag und ist bis jetzt nicht zurückgekommen..." Das war neu... "Und was bin ich?", fragte ich atemlos. "Ähm - sowas wie ein weit weiterentwickelter Mensch" Ich starrte sie entgeistert an. "Aber versprich mir deswegen nicht abzuhauen!" Ich nickte mit meinem glaubhaftesten Gesicht - aber Pustekuchen. Wie könnte ich hier noch bleiben?? Prompt fielen mir wieder meine Lieblingsfilme ein. Es war also wahr. Mum lächelte schwach. "Dann ist ja gut" Sie wollte gerade gehen als ich sie noch kurz zurückhielt. "Und was bist du?" "Ich bin keine von euch", murmelte sie und verschwand. Ich war alleine mit meinen Gedanken - und dachte über die Filme nach. Der einzige er in den Filmen diese Fähigkeit hatte war - Ogottogott... Okay, entspann dich Kath... Und trotzdem ging es mir nicht aus dem Kopf.
Am Abend verschwand ich früh in meinem Zimmer. Mum dachte sicher ich müsste erstmal eine Nacht drüber schlafen - in Wirklichkeit packte ich meinen Rücksack mit Taschenlampe, warmen Sachen für alle Fälle und noch ein paar anderen nützlichen Dingen. Danach wartete ich lauschend bis Mum in ihrem Zimmer verschwand und einschlief. Um ihr Schnarchen zu hören brauchte man keine besonderen Fähigkeiten... Ich öffnete mein Fenster. Es lag im ersten Stock aber das waren nur ungefähr drei Meter bis unten. Ich sah nochmal nach hinten. Dann sprang ich runter. Eigentlich landete ich unverletzt - aber im letzten Moment riss ich mir den Unterschenkel an einer Metallverzierung auf. Ich starrte wieder perplex meine Wunde an. Ob es klappen würde? Und tatsächlich - nach ungefähr einer Minute war nicht mehr zu sehen. Schnell rannte ich im Dunkeln auf die Straße, nahm ein Taxi ins Stadtinnere und setzte mich dort auf eine Bank. Als es anfing zu regnen ging ich in eine Art Reisebüro - obwohl es keine Urlaubsflüge anbot. Ich fragte einfach mal nach einer Hochbegabten-Schule in Westchester. Die meisten schüttelten den Kopf und verschwanden. Doch einer sah mir nach der Frage warnend in die Augen. "Du willst da hin?", fragte er misstrauisch. Er war ungefähr 21, also viel älter als ich. Er hatte eine Sonnenbrille auf obwohl es immer noch regnete und sah mich scharf an. Ich sah verlegen zu Boden. "Ähm - mir ist Zuhause etwas passiert, nämlich hab ich mich geschnitten und plötzlich..." Bevor ich es erklären konnte hielt er mir den Mund zu. "Sag es erstens nicht laut und zweitens nicht hier", knurrte er und ich musste mit ihm wieder auf die Straße um in Ruhe reden zu können. Aber ich musste nicht mehr sagen. Er schien schon überzeugt. "Folg mir, okay? Ich bring dich hin..." Ich nickte nur - was sollte ich anderes machen? Er lief die Straße runter und setzte sich in ein Auto. "Okay, Kleine - hock dich rein und ich bring dich zu deinem Dad." Ich sah ihn erschrocken an - woher wusste er ... Naja, das würde ich ihn nachher fragen. Ich stieg ein und er fuhr los. Während wir fuhren schlief ich ein und bemerkte nicht wie weit und lang wir fuhren.
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Ich wachte auf und spürte dass wir noch fuhren. Ich setzte mich auf und sah nach draußen. Es wurde schon hell, das Sonnenlicht war längst von rot zu einem zarten gelb übergegangen. Wir waren auch nicht mehr mitten in Manhattan sondern weiter weg. Ich sah nach vorne zu meinem Fahrer. Erst schwieg ich, dann stellte ich die altbekannte Frage: "Wann sind wir denn da?" Er schielte in den Rückspiegel um mich anzusehen und antwortete dann so etwas wie 'in einer halben Stunde'. Ich seufzte. Kein Gespräch konnte man mit dem Typen führen... Ich versuchte es trotzdem. "Woher weißt du von meinem Dad?", fragte ich ihn ernst, denn die Antwort wollte ich ernsthaft wissen. Er trippelte mit den Fingern auf den Lenkrad herum. "Er arbeitet sozusagen auf der Schule wo ich dich gerade hinbringe und ist der einzige den ich kenne der diese Fähigkeit auch hat..." Es war eine ausweichende Antwort aber egal - ich wusste sowieso wohin wir fuhren. Aber zu meinem Vater... Es konnte ja schlecht Logan aus den X-Men Filmen sein, oder? Das war eine frei erfundene Marvel-Figur! Vielleicht war es einfach ein Mutant mit denselben Kräften... Aber irgendwie wäre es schon cool Wolverine höchstpersönlich als Vater zu haben. DANN wäre mein Leben wirklich perfekt.
Wir fuhren eine Straße entlang die zwischen zwei Grasflächen lag und bergauf führte. Oben drauf wartete die Schule - die Schule bei der ich immer gedacht hatte dass sie nur in Filmen existierte. Jedenfalls nicht in echt. Aber das gerade meine Lieblingsfilme wahr wurden? Vielleicht hatte ich ein besonderes Gespür dafür...
Wir fuhren durch ein stählernes, verschnörkeltes Tor. Am rechten Pfosten stand als sei es die Kulisse aus dem Film "Xaver's School for gifted youngsters", also Xaviers Schule für Hochbegabte - womit er sie nur tarnte. Sie war eine Schule für Mutanten, anscheinend solche wie mich. Alle hier waren der nächste Schritt der Evolution. Wir fuhren in einen Innenhof. Inzwischen schien die Sonne und ich sah mich staunend um nachdem ich ausgestiegen war. Eine Auffahrt führte kreisförmig um eine Grasfläche mit einem Baum und Blumen. Neben uns lagen Gärten mit leuchtenden Blumen und schön angelegten Kieswegen. Etwas rechts hinter mir standen hohe Hecken die fast aussahen wie ein Labyrinth. Außerdem lag schräg links von mir ein Tennisplatz. Vor mir ragte das Schul- und Wohngebäude in den Himmel. Es hatte einen etwas altertümlichen Touch mit einem leicht dottergelben Stich. Es hatte eine steinerne Veranda mit hohen Säulen und direkt vor mir lag die große, schwere Holztüre aus dunklem Holz. Sie wurde gehalten von eisernen, ebenso verschnörkelten Metallangeln wie das Tor an der Mauer, die um das Anwesen führte. Ich sah fragend zu dem Typen der mich hergebracht hatte. Als er meinen Blick sah deutete er auf die Tür. "Geh nur - und falls du mich brauchen solltest frag nach Alex..." Dann verschwand er um die Ecke des Gebäudes und ließ mich allein. Ich griff nach meinem Rucksack und schritt langsam auf die Tür zu. Komm schon, Kath... Es ist nur eine Tür... Ich sammelte all meinen Mut und drückte gegen die Tür. Sie war schwer aber ich bekam sie auf und stand prompt in der Empfangshalle. Erstmal sah ich niemanden. Ich musterte den Raum. Es zweigten Gänge nach rechts und links ab, eine Treppe führte gegenüber der Tür nach oben zu weiteren Schlaf- oder Unterrichtsräumen. Die Fenster waren recht groß und ließen viel Licht durch. Ich stellte meinen Rucksack auf den Boden. Hier stand nicht viel außer ein paar Regalen voller Büchern, zwei kleinen Tischen mit Vasen und Stühlen. Ich machte einen Schritt nach vorne als ich Schritte hörte die von oben kamen. Jemand kam die Treppe herunter. Sofort blitzten mir weiße Haare entgegen - ich spürte ein mulmiges, aufgeregtes Gefühl in meinem Bauch. War das... "Hey, ich bin Ororo Munroe - auch bekannt als Storm", begrüßte sie mich lächelnd. Ich lächelte unsicher zurück. "Dich gibt es in echt?", fragte ich atemlos und verfolgte sie mit den Augen bis sie vor mir stand. Sie stockte kurz und musste dann Grinsen. "Ach, stimmt ja. Es gibt einen Film über uns - aber dazu später, ich bringe dich zu Charles Xavier" Ich nickte, schwang mir den Rucksack auf den Rücken und folgte Storm. Das mulmige Gefühl wurde verdrängt von einem überwältigenden Aufregungsgefühl - ich würde eine Film- bzw. Comicfigur sehen! In Echt!
Storm führte mich durch einige Gänge - bis zu Xavier's Büro war es anscheinend weit... Nach einer gefühlten Ewigkeit blieben wir am Ende eines Ganges vor einer Tür stehen mit der Aufschrift "Xavier's Büro". Storm klopfte und als ein Geräusch von drinnen ertönte drückte sie die Klinke herunter. Das hätte sie nicht müssen da die Tür von alleine aufschwang. Ich trat andächtig in das Büro des berühmten Professor X. Der ältere Mann der hinter dem Schreibtisch in seinem Rollstuhl saß lächelte mich ohne jeden Zwang an. Storm schloss die Tür hinter mir und stellte sich etwas abseits an die Wand. Ich sah zu Xavier. Also...? "Willkommen auf meiner Schule, Kathara McOliver", begrüßte er mich freundlich. Ich ging näher heran und lächelte ein wenig. Noch war das alles wie ein Traum - aber ein guter Traum. "Woher wissen sie wie ich heiße?", fragte ich, da es die erste Frage war die mir einfiel. Xavier musste kurz etwas strahlen. "Das hat viele Gründe - einmal wegen Cerebro, du weißt sicher dass ich mit ihm jede beliebige Person finden kann - dann wegen Alex der mich angerufen hat...", er hörte kurz auf, grinste etwas und vollendete dann ernst: "...und wegen deinem Vater" Mein sowieso nur gespieltes Lächeln verschwand. Eigentlich war ich nur deswegen hier - wegen meinem Vater. Von ihm hatte ich die Fähigkeit. Xavier musste meine Laune förmlich spüren. Er lächelte wieder verständnisvoll. "Storm wird dir erstmal dein Zimmer zeigen und dich herumführen. Später kannst du dann nochmal kommen und ich beantworte dir alle deine Fragen" Ich nickte stumm und sah zu Storm. Sie nickte ebenfalls und öffnete die Tür. Ich lächelte kurz dankend und lief durch. Auf dem Gang überholte mich Storm und lief zielsicher in eine Richtung. "Ich zeige dir mal dein Zimmer", verkündete sie ebenso lächelnd wie Xavier und brachte mich in einen ganz anderen Gang. Dort blieb sie vor einer Tür stehen und schwang diese von außen her auf. Ich sah kurz unsicher zu Storm und trat dann ein. Ich hatte zum Glück ein Einzelzimmer. Müde setzte ich mich kurz auf das Bett und stellte meinen Rucksack hin. "Ich komme in zehn Minuten wieder, dann zeige ich dir das Anwesen", gab Storm bekannt. Ich nickte nur. Sie blieb noch kurz grinsend stehen. "Weißt du eigentlich wie hübsch du bist? Sicher hast du einen Jungen an jedem Finger..." Storm's Bemerkung irritierte mich. Ich sah in Richtung Tür aber da war sie schon weg. Eigentlich hatte ich noch nie einen Freund. Ich selbst fand mich auch nicht wirklich schön - obwohl, wenn man alles positiv beschrieb... Ich stellte mich vor den Wandspiegel der fast von der Decke bis zum Boden ging und eher schmal war. Ich blickte meinem Spiegelbild entgegen. Okay, wenn man mich positiv beschreiben würde würde es ungefähr so klingen: Ich hatte schneeweiße, leicht schimmernde Haare die mir leicht gewellt bis unter die Schulterblätter gingen. Es war nicht das weiß von alten Leuten sondern ein frisches Weiß. So ähnlich wie Storms Haare... Meine Haut war eher blass und meine Augen blitzten eisblau und in einem etwas frechen Blick. Ich hatte eine weiße Bluse mit V-Ausschnitt an, die inzwischen wieder trocken war - sie war im Regen nass geworden da ich meine Regenjacke vergessen hatte. Meine Hose war pechschwarz und hatte unten an den Knöcheln weiche, weiße Flausche wie am Gewandt vom Weihnachtsmann. Dazu trug ich einfach normale, dunkelblaue Turnschuhe. So gesehen war ich eine Eisprinzessin - andererseits hätte man mich genauso als leichenblasses Kind mit Seniorenhaaren bezeichnen können. Es klopfte und Storm trat ein. Die zehn Minuten waren anscheinend vorbei. Ich drehte mich zu ihr um und erkannte dass sie wieder dieses Lächeln im Gesicht hatte. "Also los...", seufzte ich und folgte Storm aus meinem Zimmer.
Sie zeigte mir erst das Innenleben des Hauptgebäudes. Es gab eine Cafeteria in der gerade einige Schüler saßen, redeten und aßen. Als nächstes führte mich Storm in eine Bibliothek und einige Klassenräume. Die untere Etage durfte ich anscheinend nicht sehen. Obwohl ich aus dem Film sowieso schon ungefähr wusste was sich da unten alles befand. Storm trat ins Freie, wir hatten eine Hintertür genommen und standen jetzt vor einer großen Liegewiese mit Swimmingpool. Ich staunte. So schlecht war es hier nicht. Dann gab es noch einige Basketball-, Fußball- und andere Sportplätze und einen Hintergarten mit Brunnen. Dort setzte ich mich mit Storm auf eine Bank. Erst schwiegen wir eine Weile, dann begann ich ein Gespräch. "Hier ist es schön... ", murmelte ich. Storm nickte. "Du wirst morgen in eine Klasse gesteckt und bekommst dann einen Stundenplan", erläuterte sie. Ich schwieg wieder. Dann fiel mir noch etwas ein. "Darf ich die untere Etage oder das X-Jet sehen?" Voller Erwartungen sah ich sie an. Storm seufzte ergeben. "Mal sehen - wenn es der Professor erlaubt" Mehr sagte sie nicht. Wieder schweigen - manchmal ging mir das ganz schön auf die Nerven. "Kennst du meinen Vater?", fragte ich urplötzlich und Storm sah mich erschrocken an. "Ähm - ja...", antwortete sie ausweichend. Anscheinend war es ihr unangenehm darüber zu sprechen. Was war nur los mit allen? Ich wollte definitiv mehr wissen. Also fragte ich weiter: "Woher kennst du ihn?" Sie sah mich an als ob sie Schmerzen hätte. "Er war mit uns auf Mission" Sie antwortete knapp - kein Wunder. Ich atmete tief ein. "Wo ist er jetzt?" Mein Bauch kribbelte und ich starrte Storm abwartend an. Das musste sie mir jetzt sagen. Ohne wenn und aber. "Er - er ist hier auf dem Institut...", murmelte sie und drehte sich weg. Auf dem Institut? Er war hier? Warum hatte er mich nicht begrüßt? Erst war ich enttäuscht, aber dann fielen mir Gründe ein die alles entschuldigen würden. Ich hatte meine Ankunft ja nicht angekündigt, woher sollte er also wissen dass ich da war? Storm seufzte und stand auf. "Du wolltest ja nochmal zum Professor, richtig?", fragte sie abwesend und lief ohne die Antwort abzuwarten wieder ins Gebäude. Ich lief ihr hinterher wobei ich mir ziemlich blöd vorkam... Irgendwann standen wir wieder vor der Tür - aber diesmal hörte man Stimmen von drinnen. Aufgebrachte Stimmen - überraschte Stimmen. Storm klopfte und es wurde still. Dann ertönte Xavier's Genehmigung. Wir durften eintreten. Diesmal öffnete Storm die Tür selbst und ließ mich hinein. Danach verschwand sie sofort wieder. Ich sah mich um - und da stand er. Höchstpersönlich. Wolverine...
Bis jetzt hatte ich ihn nur im Film gesehen. So wie der Schauspieler es eben dargestellt hatte. Aber unheimlicherweise sah er wirklich genauso aus wie im Film. Ich starrte ihn an und er starrte zurück. Irgendwann sah ich dann zu Professor X, oder eben Xavier. Er sah mich ernst an. "Darf ich vorstellen? James Howlett, oder wie er sich selbst nennt Logan." Ich starrte wieder Logan an. "Wolverine?", fragte ich dämlich wie ich war. Er starrte immer noch zurück - ich konnte aber kein Gefühl in seinen Augen deuten. Er lehnte an die Wand links von mir. "Setz dich doch, Kathara", bot Xavier mir einen Stuhl an. Ich setzte mich automatisch wie ein Roboter und sah verunsichert zu Xavier. "Was mache ich eigentlich hier?", fragte ich weil mir nichts besseres einfiel. "Nun, wir werden dich lehren deine Fähigkeiten kontrolliert einzusetzen damit du mal den X-Men helfen kannst", erklärte Xavier ruhig. Wolverine schielte immer noch auf mich, inzwischen schien es eine Mischung aus Misstrauen und Überraschung zu sein. "Und darf ich jetzt endlich wissen was mit meinem Vater ist?!", fragte ich zugegeben etwas zu impulsiv. Xavier sah kurz zu Logan. "Er wurde kurz nach deiner Geburt hierher gerufen um den X-Men bei einer Mission zu helfen... Naja, und hinter dir steht er" Xavier fühlte sich nicht ganz wohl denn nichtmal er konnte voraussehen wie wir beide reagieren würden - ich jedenfalls sah Logan erst einmal entgeistert an. Dann wurde es langsam zu einer Art wohliger Überraschung. Oh Mann, es war wirklich Wolverine! Ich hätte schreien können vor Glück. Mein Vater war der berühmte Wolverine, der ein richtiger Filmheld war - für andere Menschen war er eine Filmfigur oder eben ein Mitglied bei den X-Men - aber er war mein Dad! Ich konnte es kaum fassen, zum Glück sah man es mir nicht an. Logan hatte erst verblüfft zu Xavier gesehen und musterte dann mich. Plötzlich stieß er sich von der Wand an und trottete zu mir. "Meine Tochter, he?", fragte er als ob er gerade in Gedanken versunken war. Dann grinste er. "Hey, Kleine. Schön dass ich dich mal sehe!" Ich hätte eine Umarmung erwartet - obwohl, das war nicht seine Art. Ich grinste zurück und sah dann zu Xavier. Der lächelte wieder. "Geht ihr beiden nur, ihr habt euch viel zu erzählen." Er verschwand in einem Nebenzimmer und ich lief nach draußen, gefolgt von Logan - meinem Vater!
Wir waren erst schweigend durch die Gänge gelaufen und hatten uns dann in die Cafeteria gesetzt. Mal ehrlich, ich traute ihm nicht viel zu wenn es um so etwas wie Gefühle ging. Immerhin war er im Film so. Als er mir dann gegenüber saß grinste er leicht frech, aber man merkte dass er etwas unsicher war. "Du bist also wirklich meine Tochter?", fragte er ungläubig aber grinste weiter. "Ich hätte nie gedacht dich jemals zu sehen..." Er musterte mich und ich antwortete um mich abzulenken. "Das bin ich wohl - aber trotzdem ist es unglaublich die Tochter von Wolverine zu sein!" Er sah mich ernst an. "Ich weiß nicht ob das so ein Privileg ist... Deine Mutter musste ich auch alleine lassen weil man mich hier gebraucht hat..." "Ja, aber sie ist ein Mensch!", entgegnete ich und wunderte mich wie es über meine Lippen kam. Logan lächelte schwach. "Wir sind auch Menschen, Kleine - nur weiterentwickelt... Sag mal hast du wirklich meine Fähigkeiten?" Er musste anscheinend alles mal gesehen haben. Ich nickte, nahm ein Messer das gerade herumlag und schnitt mir in den Finger. Sofort blutete es und schmerzte aber nach wenigen Sekunden war nichts mehr zu sehen. Ich wischte den Rest des Blutes weg und sah wieder abwartend zu Logan - äh, meinem Dad... Ob ich mich daran gewöhnen könnte? Er sah fasziniert auf meinen Finger. "Das ist ja ...", er vollendete den Satz nicht aber von seiner Stimme her müsste so etwas wie 'unglaublich' am Ende stehen. "Ist alles was in den Filmen passiert wirklich passiert?", stellte ich nun meine Frage. Logan sah mich nachdenklich an. "Eigentlich sind sie alle halb erfunden, halb echt. Das wir gegen Magneto kämpfen zum Beispiel ist echt - das Scott getötet wurde zum Beispiel nicht -" Ich nickte gerade als er noch leise knurrend hinzufügte: "Leider..." Ich musste grinsen. Also verstanden sich Logan und Scott in echt so ziemlich genauso wenig wie in den Filmen. "Und habt ihr die Rollen selbst gespielt?" Logan nickte. "Ja, das haben wir - dann fielen die Kosten für die Special-Effects weg da wir ja alles in echt können", er grinste verschmitzt und ich grinste mit. "Dann mussten wir eben noch Schauspieler finden denen wir das sozusagen in die Schuhe schieben konnten..." Ich nickte wieder. Es war inzwischen Mittag. Logan sah kurz auf die Uhr. "Mittagessen", verkündete er grinsend und lief zur Theke um sich essen zu holen. Ich tat es ihm nach. Also aßen wir erstmal und danach beschlossen wir eine Runde im Anwesen zu drehen. Wolverine alias Logan - oder 'mein Dad' - zeigte mir das Labyrinth und am Schluss setzte er sich bei einem Baum auf einer Wiese ins Gras. Ich seufzte und setzte mich daneben. "Du bist trotzdem ein cooler Dad", meinte ich zufrieden und lehnte mich an den Baum. Ich hing kurz meinen Gedanken nach. "Hast du die Krallen eigentlich wirklich...", musste ich dann doch noch fragen. Logan ballte seine Hände zu Fäusten und drei lange Klauen an jeder Hand schossen heraus. "Hübsch, oder?", fragte er grinsend. Aber irgendwas stimmte nicht. Die Vergangenheit dieser Krallen war sicher nicht angenehm. Er fuhr sie wieder ein. "Wie wirst du eigentlich genannt, Kleine?", fragte er mich plötzlich. Ich starrte ihn überrascht an. Was meinte er? Er verdrehte halb die Augen. "Ich meine, ich werde Wolverine genannt - und du?" Jetzt kapierte ich es - wusste aber trotzdem keine Antwort. Ich hatte keinen so einen Namen. Also zuckte ich mit den Schultern. "Ich hab keinen", antwortete ich wahrheitsgemäß und Logan schien daraufhin nachzudenken. Er musterte mich mehrmals und verkündete dann: "Wie wäre es mit Snowclaw?" Snowclaw... Hörte sich nicht schlecht an. Im Gegenteil. Ich nickte zufrieden. "Snowclaw ist hübsch. Wie bist du darauf gekommen?" Ich sah ihn fröhlich an. "Snow heißt ja Schnee - und du siehst aus wie eine Eisprinzessin -" Aha, also doch. Immerhin sah er mich positiv. "...und Claw heist Klaue." Ich sah ihn ein wenig verblüfft an. Soweit ich wusste hatte ich keine Krallen wie er. Nichtmal ohne Adamantium. Aber trotzdem fand ich den Namen schön. Wir redeten noch bis die Sonne unterging und es kühler wurde. "Lass uns reingehen, Kleine", schlug Logan vor und stand auf. Ich stand ebenfalls auf und entgegnete: "Nenn mich nicht 'Kleine', ich bin schon 15!" Aber ich grinste dabei. Er klopfte mir auf die Schulter und lachte. "15? Nicht schlecht! Aber trotzdem bist du meine Kleine...", neckte er mich. Er begleitete mich bis zu meinem Zimmer wo er sich dann verabschiedete und in sein Zimmer verschwand. Ich zog mich um und kroch unter die Decke. Ein einfach krasser Tag wenn man darüber nachdachte. Hoffentlich war es kein Traum - Nein, dafür war es einfach zu verrückt. Grinsend schlief ich ein und freute mich schon auf morgen. In den Filmen war Logan irgendwie anders vom Charakter her, oder? Naja, vielleicht wirkte er auch nur in meiner Gegenwart so nachdenklich und offen...
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Am nächsten Morgen wachte ich auf. Erst hielt ich die Augen geschlossen und wünschte mir innigst dass es kein Traum gewesen war - das gestern. Dann blinzelte ich. Ich lag immer noch in dem Zimmer, indem ich mich gestern über den Tag nachgedacht hatte und eingeschlafen war. Einfach nur unglaublich. Die Sonne schien schon - oh, Mann! Ich kam sicher zu spät zum Unterricht! Ein Blick auf die Uhr verriet mir dass ich nur noch wenige Minuten hatte. Hetzend zog ich wieder meine weiße Bluse und die schwarze Hose mit dem Flausch an. Ich kämmte schnell meine zottigen, weißen Haare und stieg in meine dunkelblauen Turnschuhe. Ich hatte keine Schulsachen mitgenommen, deswegen rannte ich einfach in den Gang. Storm hatte mir gestern gezeigt wo der Klassenraum war - aber wo war es nochmal gewesen? Hier sah als gleich aus... Völlig in Gedanken rannte ich gegen jemanden. Es war eine Frau mit fast feuerroten Haaren die mich erst erschrocken und dann grinsend anfunkelte. Wow, eine Filmfigur nach der anderen! Das war sicher Jean Grey - hoffentlich wurde sie in echt nicht auch irgendwann einmal zum Phönix. Dann wäre sie so ziemlich unberechenbar und unaufhaltsam. Ich lächelte unsicher. "Tut mir leid - ich habe meine Klassenzimmer gesucht...", nuschelte ich und musterte Jean. Auch sie sah aus wie im Film. Jean lächelte und hob einige Papiere mit Gedankenkraft wieder auf, die ihr wegen mir heruntergefallen waren. "Keine Sorge. Du hast jetzt nämlich bei mir Unterricht. Komm!" Ich sah sie überrascht an und lächelte dann. Das war ja ein netter Zufall - naja, so richtig konnte ich einfach nicht an Zufälle glauben... Ich folgte Jean bis zu einem Raum in dem schon alle Schüler versammelt waren. Als ich hinter Jean im Türrahmen erschien musterten mich viele Schüler. Welche Fähigkeiten sie wohl hatten? Gruselig, wenn man das nicht wusste. Ich sah fragend zu Jean, die sich gerade ans Pult gesetzt hatte. Sie bemerkte meinen Blick und sah dann zu den Schülern. "Das ist unsere neueste Schülerin, Kathara McOliver - Wehe ihr fangt wieder an mit ärgern sonst hole ich den Professor...", sie sah alle Schüler warnend an. Ich setzte mich zögernd auf einen der Einzelplätze und sah unsicher zu den anderen Schülern. Sie sahen mich entweder interessiert oder abweisend an. Ein Junge streckte. Jean nickte ihm zu und er fragte: "Können Sie uns die Neue etwas mehr vorstellen?" Ich sah den Jungen entgeistert an. Was hatte der denn vor? Jean überlegte kurz und nickte dann. "Wenn es für Kathara okay ist-" Sie sah zu mir und ich nickte nur stumm. "Na, gut", seufzte Jean. "Sie ist die Tochter von Logan und ist seit gestern hier an der Schule" Alle schwiegen. Sag mal ging das jetzt ewig so weiter!? Alle Blicke ruhten auf mir. Irgendwie fand es jeder anziehend, dass ich die Tochter von Logan war... Jean klatschte in die Hände und beendete somit das Theater... Dann startete der Unterricht, wobei Jean fast nur redete und nichts aufschreiben ließ. Bald war der Unterricht zu Ende und ich trottete aus dem Klassenzimmer. Plötzlich hielt mich jemand an der Schulter fest und ich drehte mich um. Zwei Mädchen standen vor mir und glotzten mich an. "Wolverine hat wirklich eine Tochter!?", fragte die eine ungläubig. Ich starrte die beiden nur mit hochgezogener Augenbraue an. "Ja, und? Bin ich denn deswegen ein Weltwunder?", fragte ich sarkastisch. "Ganz nach ihrem Vater...", murmelte die eine abschätzend und die andere winkte nur ab und zog die Schnippische Weg von mir. Als ich gerade wieder weitergehen wollte tippte mir wieder jemand auf die Schulter. Kurz vor einem Wutanfall drehte ich mich um - und erstarrte. Es war Alex. "Hey, cool... Also bist du wirklich Wolverine's Tochter? Unglaublich..." Er musterte mich von oben bis unten. Ich sah ihn nur an. "Ich bin deswegen längst die bekannteste Schülerin hier...", knurrte ich wieder sarkastisch. Alex sah mich verwirrt an. "Bis jetzt wusste eben niemand dass Logan eine Tochter hatte - und überhaupt eine Frau... Ist sie denn auch eine Mutantin?" Plötzlich wollte er also ein Gespräch... Pech gehabt. Ich wollte jetzt nämlich meinen Dad wiedersehen und mich davon überzeugen dass er noch lebte und ihn Scott nicht längst zu einem Häufchen Asche gelasert hatte... "Nein, sie ist ein Mensch...", grummelte ich. "So, jetzt muss ich leider los - ciao" Ich lief den Gang runter und ließ Alex stehen. Ich spürte noch seine verwirrten Blick auf meinem Rücken bis ich um die Ecke bog. Ha, eiskalt abserviert. Wie eine Eisprinzessin eben.
Zufrieden lief ich ein wenig herum auf der Suche nach jemandem der mir sagen konnte wo Loga... Dad war. Mann, wie sich das anhörte! Ich traf irgendwann auf Storm die mir mitteilte dass er noch in seinem Zimmer war. Ich dankte ihr und folgte ihrer Wegbeschreibung zu Logan's Zimmer. Ich klopfte. "Hallo?" Niemand antwortete. Entweder er schlief, er war nicht da oder er war tot... Ich klopfte unsicher nochmal. Immer noch nichts... Was war nur los?? Als er nach fünf Minuten immer noch nicht geöffnet hatte brach ich die Tür auf - ja, sowas konnte ich. Mit einem Draht und viel Geschick klappte es perfekt - nur was mich dort erwarten würde machte mir Sorgen. Was, wenn er mal wieder abgehauen wäre? Aber als ich ins Zimmer trat erkannte ich dass er noch schlief... Wahrscheinlich war er lang wach geblieben. Ich lief langsam an sein Bett, rüttelte ich stark und trat dann zurück. Auch wenn ich Regenerationsfähigkeiten hatte wollte ich keine Krallen im Bauch wie Rogue im Film... Zu meinem Glück hatte Logan anscheinend keinen Alptraum und wachte normal auf. Blinzelnd sah er mich an. "Hast du mich grade geweckt?", fragte er gespielt drohend. Ich grinste leicht und nickte. "Es ist schon Mittag, du Schlafmütze" Logan grummelte etwas und setzte sich auf. "Weißt du, nicht alle können so gut schlafen wie du" Er verschwand im Bad. Sicher plagten ihn noch ein paar Alpträume - aber wahrscheinlich nicht mehr so viele wie anfangs... Das wünschte ich ihm. Nach zehn Minuten stand er wieder vor mir. "Hast du noch groß was vor?", fragte er mich mit hochgezogener Augenbraue. Ich schüttelte grinsend den Kopf. "Aber wir könnten irgendwas unternehmen... Solange du nicht auf irgendeine Mission musst" Logan dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf wie ich vor ein paar Sekunden. "Es steht nichts an - entweder Magneto ist inzwischen gestorben oder er plant irgendwas", vermutete Logan aber ich überhörte es. Ich war ja noch nichtmal bei den X-Men...
Ich begleitete meinen Dad - es klingt immer noch komisch ... - nach draußen und wir liefen wieder auf dem Anwesen umher. Es war schon groß und auch hübsch angelegt. Wir legten uns irgendwann zur Entspannung auf zwei Liegen auf der Liegewiese. Logan hatte eine Sonnenbrille aufgesetzt und wie es schien schlief er, aber das konnte man schlecht sagen. Ich jedenfalls genoss die warme Sonne die heute schon den ganzen Tag schien und entspannte mich, wie es vorgesehen war.
"Was macht denn Logan hier draußen mit einer Schülerin?", fragte eine leicht überhebliche Stimme hinter uns. Ich öffnete die Augen und sah Scott Summers, auch bekannt als Cyclops. Seine leichte Überheblichkeit konnte man entschuldigen, immerhin mochten sich die beiden nicht wirklich und er machte nur seinen Job. Wie Scott wohl reagieren würde wenn er erfuhr, dass ich Logan's Tochter war? Ich sah zu meinem Dad - langsam funktioniert es ... - der inzwischen so ein leicht fieses Lächeln aufgesetzt hatte. "Scott, schön dich nicht zu sehen", begrüßte Logan ihn. Scott knirschte etwas verärgert mit den Zähnen. "Logan, ich verstehe wirklich nicht was du davon hast mich zu nerven..." Ihm wurde das Wort abgeschnitten weil Logan sich aufsetzte und ihn über den Sonnenbrillenrand hinweg ansah. "Falls du es noch nicht mitbekommen hast - das ist meine Tochter. Und jetzt husch..." Er machte Anstalten sich wieder hinzulegen. Scott musterte mich ohne eine Miene zu verziehen. Ich sah ihm blinzelnd entgegen da die Sonne etwas blendete. "Du hast eine Tochter??" Logan seufzte. "Ja, verdammt nochmal und jetzt verschwinde" Scott sah nochmal zu mir und verschwand dann, nicht ohne Logan noch einen Blick zuzuwerfen der von der Sorte 'wenn Blicke töten würden wärst du jetzt mausetot' war. Ich spähte zu meinem Dad. Er hatte ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen.
Kurz danach saßen Logan, Storm, ich, Jean, Scott und sogar Xavier vor dem Fernseher. Die meisten machten nebenher irgendetwas, unterhielten sich oder übten ihre Fähigkeit. Plötzlich kamen die News und berichteten von einem Hausbrand in Manhattan. Ich spitzte die Ohren. Als ein Bild des betroffenen Hauses eingeblendet wurde stockte ich und rang nach Atem. Storm bemerkte es. "Kathara, was ist los?", fragte sie besorgt. Ich antwortete mit leiser Stimme: "Das ... Das ist das Haus meiner Mum!"
Alle warfen sich vielsagende Blicke zu. Sie verstanden sich auch ohne Telepathie. Wie ich später von Logan mitbekam hatten sie entschlossen sofort dorthin zu fliegen - und ich durfte mit. Das erste Mal, dass ich die untere Etage sah. Sie war künstlich beleuchtet von einem hellen Licht. Professor X kam nicht mit, was man auch verstand. Alle schlüpften in ihre Anzüge - was mich an ein lustiges Zitat aus den Filmen erinnerte - und ich durfte Rogue's früheren Anzug anprobieren. Er war mir an manchen Stellen etwas zu eng oder zu weit, je nachdem. Aber es sah nicht so schlimm aus wie ich gedacht hatte. Wir liefen einen Gang entlang, der viel moderner aussah als die, eine Etage höher. Am Ende des Ganges gingen wir durch einen Tür und dahinter befand sich das X-Jet... In Wirklichkeit sah es genauso aus wie im Film, nur imposanter. Ich stieg als letzte ein und Jean startete das Jet. In Nullkommanichts waren wir in der Luft und düsten Richtung Manhattan. Die Adresse hatte ich ihnen gegeben. Wir flogen einige Minuten und mir wurde es unangenehm heiß. Hatte der Brand mit mir zu tun? Oder noch schlimmer - war Mum tot?
Wir kamen an und Storm übernahm das Landen. Wir sprangen nacheinander aus dem Jet und liefen auf das Haus zu. Die Polizei war nicht anwesend und von Fernsehteams sah man weit und breit nichts. Also könnten wir in Ruhe nachsehen... Das Haus war nur zur Hälfte verbrannt, als ob es gezielt gewesen war. Es war nicht eingestürzt, es stand noch wie eh und je - nur mit einigen schwarzen Stellen... Ich öffnete vorsichtig die Tür, die nur angelehnt war. Innen drin roch es nach Qualm und Eisen ... Eisen!? Ich lief weiter, wir verteilten uns und jeder suchte in einem anderen Raum nach Hinweisen. Ich kam schließlich in die Küche - und sah meine Mutter. Sie lag nach Atem ringend auf dem Boden, ein Blutfleck war auf ihrer goldbraunen Bluse zu sehen... Ich rannte zu ihr und warf mich neben ihr auf den Boden. "Mum!" Ich sah sie erschrocken an. Hinter ihr lag ein blutiges Messer. "Wer war das?? "Sie sah schrecklich aus! Sie würde doch nicht -... Nicht jetzt... Sie hustete. "Ein alter Mann war hier - und eine blaue Frau - und ein Junge mit Feuerzeug...", nuschelte sie schwach. Diese Personen kamen mir bekannt vor... Aber was suchten sie hier? Meine Mum hustete wieder. Eine Träne rollte mir über die Wange. "Mum, ich hätte nicht gehen dürfen...", murmelte ich aber sie legte erschöpft einen Zeigefinger auf meine Lippen. "Sag nichts. Denk nicht darüber nach. Du kannst es sowieso nicht mehr ändern..." Ich hörte Logan nach mir rufen aber antwortete nicht. Ich schluckte einen Kloß im Hals herunter. Warum musste das sein? Ich hatte gerade das perfekte Leben gehabt - war es denn verboten ein perfektes Leben zu haben?? Plötzlich stand Logan im Türrahmen und sah augenblicklich traurig auf meine Mum. Er lief langsam zu uns und kniete sich neben mich hin. "Cathrin...", murmelte er und strich ihr über die Wange. Sie lächelte kurz. Logan lächelte traurig zurück. Erschöpft legte sich Mum nach hinten. "Mum...? - Mum, wehe...", setzte ich an. Doch da hatte sie schon aufgehört zu atmen. Ich starrte geschockt auf sie, warf mich dann um Logan's, also Dad's Hals, und weinte. Die ganze Zeit schwirrte die Frage 'Warum??' in meinem Kopf herum. Logan hatte erst gezögert und mich dann auch umarmt und dann sogar gedrückt. Man merkte wie auch er völlig geschockt war und am liebsten seiner Trauer freien Lauf gelassen hätte aber er beherrschte sich. Sicher, das passte ja nicht in sein Image... Ich wusste nicht wie lange wie dort saßen aber irgendwann standen Storm, Jean und Scott in der Küche und sahen mitfühlend auf uns und Mum. Logan bemerkte die drei, löste sich aus der Umarmung und starrte allen entgegen. Dann stand er auf, lief in Richtung Tür und als er an Scott vorbeiging, der ihn mit einem fragenden Blick beobachtete, hinterließ er die Bemerkung: "Ja, ich habe eine Frau - oder besser gesagt ich hatte" Er hatte es kalt gesagt - und man merkte, wie schwer seine Stimme von der Trauer war. Ich sah tränenverschmiert zu den dreien hoch. Storm befreite sich als erstes aus der Starre, beugte sich zu mir herunter und drückte mich. Kurz danach tat das auch Jean. Nur Scott blieb im Türrahmen stehen, aber auch er schien Mitgefühl zu hegen. Sogar für Logan.
Storm hatte mich irgendwann dazu gebracht dass es besser wäre zurückzukehren. Jean konzentrierte sich und beförderte Mum - oder jedenfalls ihre Leiche - so in das Jet. Ich stieg als erstes ins Cockpit während die anderen Mum noch auf ein Bett legten. Auf einem Sitz saß Logan und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. Es musste schrecklich für ihn sein - und auch wenn ich vor lauter Trauer hätte zerfließen können machte sich etwas Mitgefühl breit. Ich setzte mich ihm gegenüber. Er bemerkte mich und sah mich dann mit einem ernsten, entschlossenen Blick an. "Ich werde diesen Magneto umbringen!", knurrte er. Ich sagte nichts, denn da tauchten auch schon Storm, Jean und Scott auf. Wir setzten und alle auf die Plätze und schnallten uns an. Auf dem Rückflug schwiegen alle ein eisernes Schweigen - bis Jean irgendwann sagte: "Magneto plant etwas, das müssen wir verhindern!" Scott sah nur kurz zu ihr und starrte dann wieder aus dem Fenster. Ich sah sie immer noch etwas traurig an. "Darf ich dann mitkommen? Ich muss jemanden rächen..." Ich knurrte schon fast wie Logan. Er sah mich leicht überrascht an und lächelte schwach. Dann starrte auch er aus dem Fenster. Storm grinste traurig. "Ich glaube du steckst da schon ganz schön tief drin..."
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Wir waren wieder auf Xavier's Schule angekommen und dort gelandet. Storm und Jean hatten Xavier Bericht erstatten und mit Scotts Hilfe meine Mum in einem Friedhof hinter der Schule vergraben. Die drei mussten bald wieder verschwinden da sie noch unterrichten mussten. Logan - Dad... - und ich standen noch eine ganze Weile vor dem Grab. Dann überzeugte er mich davon dass es besser wäre sich ein wenig zu bewegen. Ich nickte stumm und er lief voraus und ich trottete hinter ihm her. Irgendwann kamen wir wieder zu der versteckt gelegenen Grünfläche mit dem Baum. Es war genug Platz für eine ganze Gruppe Menschen aber trotzdem lag sie versteckt vor allen Augen. Schweigend saßen wir an den Baum gelehnt und versanken in unseren Gedanken... Wie es Logan wohl ging? Ich jedenfalls fühlte mich total über's Ohr gehauen. Da fand ich schon heraus dass mein Vater die ein und dieselbe Person wie Wolverine war und dann musste ja unbedingt meine Mum umgebracht werden - Na danke... Langsam zog sich die Trauer zurück und machte Platz für kochende Wut. Dieser Magneto! Alles war seine Schuld! Wenn ich könnte würde ich ihn auf der Stelle umbringen! Apropo...
Ich sah zu Logan und stupste ihn an. Er sah ohne jeden deutbaren Blick zu mir. "Was ist, Kleine?", fragte er mit schwerer Stimme. "Denkst du ich habe auch solche Krallen?" Er sah mich nachdenklich an. "Ich denke schon, warum?" Das hätte ich jetzt eher nicht gesagt... Und das hatte einen einfachen Grund - "Ich habe es noch nie geschafft sie auszufahren" Er lächelte wieder dieses müde Lächeln. "Das liegt sicher daran dass du es noch nicht so kontrollieren kannst...", vermutete er und stand auf. "Lass es und versuchen" Ich sah ihn verständnislos an. Wie wollte er das bitteschön anstellen? Dann stand ich ebenfalls auf und sah ihn weiter mit diesem Blick an. "Ich werde dich solange nerven bis du es automatisch machst", erklärte er obwohl ich es immer noch nicht glauben wollte - das konnte doch nicht funktionieren, oder? Okay, sofort fing er an fiese Kommentare über mein Aussehen zu geben aber anstatt dass ich wütend wurde musste ich bei ein paar sogar lachen. Er versuchte es langsam immer mehr auf die harte Tour - böse Gerüchte über Personen die mir nahe standen. Zuletzt eins über Mum. Dazu kam noch das er anfing um mich herumzutänzeln. Obwohl ich wusste dass er es nicht ernst meinte und wir es nur deswegen machten brodelte es in mir - und plötzlich spürte ich scharfe Schnitte zwischen meinen Knöcheln während ich meine Hände instinktiv so gegen Logan hielt, dass ihn die spitzen Krallen an einer weiteren Bewegung hinderten. Ich starrte ihm ins Gesicht und zog dann ungläubig die Krallen zurück um sie zu mustern. Sie sahen so aus wie Logan's, aber eben bevor er sie mit Adamantium überzogen lassen hatte... Ich ließ sie kurz angriffslustig durch die Luft sausen und schaffte es am Ende sogar sie wieder einzufahren. "Cool - danke...", murmelte ich immer noch überwältigt und sah ihn dankend an. Er winkte bloß ab. "Keine Ursache, sowas muss man als meine Tochter können" Er grinste leicht und ich grinste mit. "Aber ich will auch so Adamantium...", stellte ich den Antrag. Er sah mich schief an. "Wenn du meinst...", murmelte er eher weniger begeistert und verschwand nach drinnen. Ich lief hinterher und irgendwann merkte ich dass wie zu Xavier's Büro gelaufen waren. Logan klopfte und sofort schwang die Tür auf. Wir traten ein und bemerkten dass Jean, Scott und Storm bereits im Büro waren. Anscheinend besprachen sie wie sie weiter vorgehen würden... Ich setzte mich auf einen Stuhl und sah alle abwartend an. Logan lehnte sich wieder hinten an die Wand und bedachte Scott mit einem kalten Blick. Scott ignorierte es absichtlich und konzentrierte sich auf Professor X.
"Gut, dass ihr gerade gekommen seid... Wir besprechen gerade die weitere Vorgehensweise", teilte er und mit - ha, Filmfiguren kannte man eben in- und auswendig. Dann ging die Besprechung los.
Nach zwei Stunden hatten wir beschlossen mit allen möglichen Mitteln nach Magneto zu suchen. Falls er gefunden wurde würden erstmal Jean und Scott nachsehen ob es keine Falle war. Ich nickte nach Xavier's abschließendem Wort. Alle wollten gerade rausgehen als ich ihm meine Frage stellte: "Darf ich auch Adamantium bekommen? Wie - Dad?" Ich sah ihn mit einem flehenden Blick an - und das Wort 'Dad' kam mir immer noch schwer über die Lippen... Xavier lächelte leicht. "Ich habe gewusst dass du das fragst... Jean?" Er sah die rothaarige Frau auffordernd an die gerade wieder an ihren Platz zurückgegangen war, wie die anderen auch nach meiner Frage. Jean verstand und erklärte mir: "Wir haben schon seit einigen Jahren vermutet dass es irgendwann sicher einmal wieder jemanden wie Logan geben würde -" Sie schielte kurz vorsichtig zu Logan. "Also haben wir Strykers 'Labor' oder was auch immer es darstellen sollte nachgebaut. Wir könnten jederzeit die Behandlung durchführen. Außerdem haben wir einige nützliche Veränderungen durchgenommen - einmal wirst du während der Behandlung betäubt sodass du nichts mitbekommst und zum anderen wird das Adamantium entmagnetisiert um weniger Angriffsfläche für Magneto zu bieten..." Jean endete und Xavier nickte ihr wohlwollend zu. Dann sah er mich fragend an. "Wann sollen wir beginnen?" Er wusste dass ich mich schon dafür entschieden hatte und fragte erst gar nicht danach. Ich sah kurz zu Logan und antwortete entschlossen: "So bald wie möglich" Er nickte. "Dann machen wir es sofort. Jean, Storm? Bereitet schonmal alles vor. Scott, kannst du wieder in den Unterricht? Sonst geht unser Zeitplan zu sehr flöten - und Logan, du kannst ja mit Kathara reden" Dann fuhr er aus dem Zimmer und in die Richtung in der Storm und Jean verschwunden waren. Scott verschwand ebenfalls sofort und Logan und ich blieben mal wieder allein. Nach einigen Sekunden des Schweigens seufzte er. "Betäubung? Entmagnetisiert? Hm... Das hätte ich auch gerne...", murmelte er und lächelte mir zu. "Und du willst das wirklich?" Er sah mich fragend an aber ich nickte bestimmt. Logan sagte nichts mehr sondern brachte mich nach ca fünf Minuten eine Etage tiefer. Er führte mich zu einem Raum der mit einer Glaswand vom eigentlichen Behandlungszimmer getrennt war. Ich atmete erleichtert aus als ich sah dass es nicht so schrecklich aussah wie im Film... Ich trat zu Jean und Storm die gerade die letzten Vorbereitungen trafen. Jean ging die Betäubungsspritze holen und Storm half mir auf die Liege. Wie ein Zahnarztstuhl... Jean kam zurück und hielt eine - zum Glück nicht riesengroße - Spritze in der Hand. "Bereit?" Ich nickte und spürte kurz danach einen Piks im rechten Arm. Dann wurde ich immer müder und schlief irgendwann ein.
Keine Ahnung wie lange ich weggetreten war. Aber irgendwann kam ich wieder zu Bewusstsein und öffnete die Augen. Ich blinzelte kurz um mich an das helle Licht zu gewöhnen. Ich lag in einem Einzelzimmer in der unteren Etage - das Zimmer sah das aus wie in einem Krankenhaus. Sofort kehrten meine Erinnerungen zurück und ich versuchte mich probehalber aufzusetzen - kein Problem. Etwas fühlte sich komisch an aber das schaltete ich aus. Ich konzentrierte mich auf meine Krallen - und faszinierender Weise funktionierte es sofort. Sie glänzten nun metallisch scharf. Ich musste etwas grinsen als plötzlich die Tür aufging und Jean und Professor X eintraten. Ich fuhr schnell die Krallen wieder ein. "Schön dass du wach bist - wie fühlst du dich?" "Nicht anders als vorher - jedenfalls so ziemlich", antwortete ich wahrheitsgemäß und stand auf. Ich lief einige Schritte hin und her und als es sich wieder relativ normal anfühlte setzte ich mich auf die Bettkante und sah zu den beiden. "Gut, es hat geklappt... Du kannst sofort wieder gehen wenn du willst, du musst nicht hierbleiben." Ich nickte, lief an den beiden vorbei, lächelte ihnen kurz zu und ging dann Logan suchen. Storm sah ich gar nicht, wahrscheinlich war sie längst wieder im Unterricht. Logan fand ich im Gang hinter dem Zimmer, das ich vor dem Behandlungszimmer betreten hatte. Als er meine Schritte hörte drehte er sich um und musterte mich erstaunt. "Schön, dass es dir gut geht...", meinte er leicht lächelnd. "Wie fühlt man sich so als fast Unsterblicher?" Ich hörte das er scherzen wollte aber es gelang ihm nicht ganz perfekt. Erst antwortete ich grinsend mit: "Wie neu geboren" und fragte ihn dann, was los sei. Anscheinend hatte ihn all das nur an seine Vergangenheit und die damit verbundenen Alpträume erinnert. Ich nickte verständnisvoll und fragte dann: "Sollen wir hochgehen?" Diesmal nickte er und wir kamen wieder einen Stock höher. Wir setzten uns mal wieder in die Cafeteria und redeten. Irgendwann spürte ich das mein Körper sich schwerer anfühlte als sonst und ich wahrscheinlich länger bräuchte um mich daran zu gewöhnen - als ich es Logan erzählte meinte er nur: "Krallen muss man sich verdienen, Kleine" Das stimmte - und irgendwie machte es mich glücklich so zu sein wie er. Vor zwei Tagen hatte ich noch gedacht ich sei ein stinknormales Mädchen ohne Dad, inzwischen war ich die Tochter von Wolverine, hatte Adamantiumkrallen und seine Fähigkeiten (das ganze andere Adamantium ganz zu schweigen) und meine Mutter war von einem Bösewicht getötet worden - das schrie buchstäblich nach einem kühnen Abenteuer wie ich es mir immer erträumt hatte. Am Abend schlief ich mit diesem Gedanken zufrieden ein obwohl mich Mum's Tod immer noch bedrückte.
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Am nächsten Morgen wachte ich auf. Alles fühlte sich so schwer an und ich wollte gar nicht erst aufstehen. Aber ein Blick auf meinen Wecker brachte mich dazu es doch zu versuchen. Ich stütze mich ab und setzte mich auf. Erdrückend, dieses Gewicht... Ich schüttelte kurz den gefühlt tonnenschweren Kopf und stand auf. Es war etwas wackelig - aber als ich später wieder umgezogen aus dem Bad kam ging es wieder. Ich ging mein Klassenzimmer suchen - heute hatten wir einige Schulstunden bei Storm. Glücklicherweise fand ich das Zimmer - zugegeben mit Alex' Hilfe dem ich auf einem Korridor begegnete. Ich war froh darüber gewesen, sonst hätte ich wahrscheinlich erstmal in einen Lehrer reinlaufen müssen um den dann nach dem Weg zu fragen. Wir setzten uns wie gestern auf die Stühle und ich musterte erstmal die anderen. Meine Klasse bestand aus 8 Kindern, 5 anderen Mädchen, Alex, einem anderen Jungen und mir. Wenig später trat Storm ein und lächelte mir zur Begrüßung zu. Ich lächelte leicht unsicher zurück. "Ihr habt ja schon bemerkt dass wir inzwischen eine Neue in der Klasse haben - und ich dachte wir machen eine kleine Vorstellrunde..." Bevor jemand auch nur genervt stöhnen konnte ergänzte sie: "Und wehe ich höre ein Jammern"
Wir machten es so, dass jeder einzeln aufstehen und sich vorne hinstellen musste. Dann kamen Namen und Fähigkeiten dran. Ich musste als erste ran. Klar... Mit weichen Knien lief ich nach vorne. Ich musterte nervös die Gesichter, ließ mir meine Nervosität aber nicht anmerken. "Also wie ihr wahrscheinlich alle inzwischen wisst bin ich Logan's Tochter... Ich heiße Kathara McOliver und werde mit 'Snowclaw' gerufen. Naja, und ich habe die selben Fähigkeiten wie mein Dad" Ich sah fragend zu Storm als ich fertig war. Sie nickte, was hieß dass ich mich wieder setzen konnte. Ich atmete unmerklich erleichtert aus als ich wieder auf meinem Platz saß. Alex tippte mich an. "Hast du gut gemacht", meinte er grinsend und sah dann wieder zu Storm. Als nächstes war der andere Junge dran - ein Typ mit blonden Haaren, giftgrünen Augen und Muskeln wie Arnold Schwarzenegger - Na Super, ein kleiner Angeber... Er stellte sich als Nick Brooklyn vor, auch bekannt als "Bear" und hatte wie vermutet die Fähigkeiten 'unmenschliche Stärke' und 'kleines Hirn'. Letzteres vermutete ich nur aber es lag sehr nahe. Danach musste Alex ran. Ich nickte ihm aufmunternd zu. Er hieß nach seiner Aussage Alexander Grey. Er erzählte etwas von unnatürlich scharfem Sehsinn und einer Stärke im Bogenschießen. Ich musste sarkastisch grinsen. Ich hatte den Marvelfilm 'Avengers' gesehen - da gab es auch so eine Typen. Alex' Rufname war laut ihm 'Eagleeye'. Hawkeye sah da um einiges besser aus - und damit meinte ich das geschriebene Wort. Aber meinetwegen... Ich grinste ihn neckend an als er zurückkam. Dann mussten sich die Mädels vorstellen. Als erstes musste eine Schwarzhaarige mit grüner Strähne vortreten. Ihr richtiger Name war Isabelle Blake - Sie wurde 'Poisonara' genannt und das klang in meinen Ohren etwas komisch bis die Erklärung kam - ihre Fähigkeiten waren alles andere als angenehm. Sie war immun gegen alle Gifte - konnte Säuren und Gifte erschaffen und sie auf ihrem ganzen Körper - am stärksten an den Fingerspitzen austreten lassen. Als sie sich wieder auf ihren Platz setzte warf sie mir einen finsteren Blick zu. Sie hatte gesagt sie konnte Gifte entstehen lassen die allerlei Mutationen aufhalten könnten... Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen durch Katinka Silver - sie hatte irgendwie ein indianderhaftes Aussehen mit ihren hell-, dunkelbraun gestreiften Haaren und der leicht goldbraunen Hautfärbung. Sie wurde Dryad genannt und wirkte auf mich irgendwie sehr beruhigend... Sie hatte eine sympathische Ausstrahlung. Das erklärten auch einige ihrer Fähigkeiten - unter anderem konnte sie auch in völliger Dunkelheit sehen und hatte eine besondere Bindung zur Natur... Nur, wenn sie jemanden mit reiner Haut berührte wurde das oder derjenige zu Stein. Katinka setzte sich wieder und Storm sah ihr fröhlich nach. Die beiden sahen sich ja schon verdammt ähnlich. Als nächstes trat ein Mädchen vor das kupferfarbene, gelockte Haare hatte und eine Kleidung die aussah wie eine relativ bequeme Rüstung. Sie hieß Alisha Clarkson und hatte den Rufname 'Shockwave' - was mich nicht wunderte bei den Fähigkeiten... Manipulation von Schall und Druckwellen. Das stellte ich mir ganz nützlich vor... Ich sah fragend zu Alex. "Sag mal bei Katinka... Ist das...", ich wurde von dem als nächstes vorgetretenen Mädchen unterbrochen. "Ich sag's dir später", murmelte ich und sah die blauhaarige Cathrina Menue an. Entweder meine Augen spielten mir einen Streich oder ihre Haut schimmerte wirklich etwas bläulich. Ihr Rufname, erzählte sie, sei Breeze, was auch gut zu ihren Fähigkeiten passte. Sie beherrschte das Element Luft. Sie wirkte etwas schüchtern aber eigentlich ganz nett. Ich lächelte ihr zu als das letzte Mädchen vortrat. Alex stöhnte leise. "Meine Schwester..." Ich sah ihn überrascht an. Sie sah ihm gar nicht ähnlich.. Er hatte schwarze, gelockte und mittellange Haare, dazu noch braune Augen - das Mädchen dass sich gerade als Cheyenne Grey vorstellte hatte leuchtend rot-orange Haare und blaue Augen. "Das ist wirklich deine Schwester?", fragte ich verblüfft. Alex nickte gespielt deprimiert und ich grinste. Ihr Rufname war Dragon - wie lustig. Sie beherrschte die Hitze, also nicht das Feuer. Das war sicher ein Vorteil, nicht so eingeschränkt zu sein. Und außerdem sagte sie etwas von leichten telepathischen Kräften... Was ich ihr glatt nicht glaubte. Nach der Vorstellrunde fing Storm mit dem Unterricht an.
Der Unterricht war vorbei - der ganze. Ich saß draußen mit Alex auf einer Bank. "Also was ich vorhin fragen wollte - ist Katinka mit Storm verwandt?" Ich sah ihn stirnrunzelnd an und er nickte leicht. "Also sie ist glaube ich irgendwie sowas wie die Tochter der Schwester von Storm..."
"Storm hat eine Schwester??"
"Ja, aber sie ist ein normaler Mensch weswegen sie nie erwähnt wurde..."
Ich sah ihn verblüffter an als vorher. Dann sah ich zwischen den vielen Schülern auf dem Hof hin und her. "Und ist hier noch jemand mit einem Filmstar verwandt außer mir und Katinka?", fragte ich schließlich leicht sarkastisch. Alex antwortete nicht was mich fragend zu ihm schauen ließ. "Nenn Katinka lieber Dryad - das mag sie mehr", gab er mir den Tipp. Aber ich blieb hartnäckig. "Das ist nicht die Antwort auf meine Frage", entgegnete ich stur und Alex fuhr sich daraufhin ausweichend durch die Haare. "Naja - unsere Mutter, also meine und die von Cheyenne, kommt auch im Film vor... Nur wird sie im Film am Ende böse und getötet... Deshalb spricht sie nicht gern darüber" Er sah mich entschuldigend an. Seine Mutter spielte mit? Wie hieß er noch gleich... Alexander Grey? NA KLAR! Ich starrte ihn ungläubig an. "Deine Mum ist Jean Grey? Und dein Dad!?" Er sah mich irgendwie verwirrt an aber antwortete schließlich: "Na, Scott..." Ich blinzelte kurz fassungslos bis ich mich wieder einbekam, indem ich mir sagte dass es doch kein Weltuntergang sei den Sohn und die Tochter von Jean Grey zu kennen... Aber das brachte mich auf die Erwähnung von telepathischen Kräften vorhin von Cheyenne zurück... Vielleicht hatte sie das wirklich? Alex riss mich aus meinen Gedanken als er aufstand und erklärte dass er noch zum Professor müsse wegen irgendwas. Ich nickte nur und grübelte weiter. Er hatte nur noch gesagt dass ich Cheyenne lieber 'Jane' nennen sollte. So anders klang es eigentlich nicht aber seine Schwester machte wohl ein Riesen Theater deswegen.
Der Hof hatte sich inzwischen geleert und ich saß allein auf der Bank. Mein Gehirn hatte vieles zu verarbeiten... Plötzlich hörte ich Schritte und sah Isabelle, Cheyenne und ein Mädchen dass ich nicht kannte. Ich sah die drei misstrauisch an. Was wollten die von mir? Ihren fiesen Lächeln nach zu urteilen wollten sie kein Seilspringen spielen... Isabelle baute sich breit grinsend vor mir auf. "Ach, die berühmte Tochter von Wolverine höchstpersönlich...", ärgerte sie mich. Ich sah sie böse an. "Isabelle, ich hatte gehofft hier nur nette Leute kennenzulernen aber jetzt bin ich davon überzeugt dass es hier auch mächtig überhebliche Zicken gibt", gab ich im selben Tonfall zurück. Sie musterte mich finster und nickte dem unbekannten Mädchen zu. Diese zog ein Messer. Damit konnten sie mich schlecht umbringen, dank meiner Fähigkeit. Ich vergaß ganz meine Krallen - ich hatte sie ja noch nie gebraucht, also dachte ich auch nicht automatisch daran. Ich wich nicht zurück - was die Bank sowieso verhinderte. Das Messermädchen machte plötzlich einen Schritt vor und erwischte mich tief am Arm. Sofort blutete es aber ich setzte auf meine Fähigkeit. Es fing gerade an sich zu regenerieren als Isabelle plötzlich ihren Handschuh der rechten Hand auszog und mit der Hand meinen heilenden Arm umfasste. Ich bemerkte dass etwas klebriges auf ihren Fingerspitzen klebte und musste sofort an ihre Fähigkeit denken... Das Gift dass sie produziert hatte kam anscheinend durch meine Haut und hielt die Heilung auf. Ich unterdrückte einen Schrei als die Schmerzen wieder da waren. Isabelle grinste finster. "Tja, Snowy, du hast's eben doch nicht so drauf wie den Alter...", gab sie überheblich von sich. Es sammelten sich schon schwarze Flecken in meine Augen. Sie sollte verdammt nochmal meinen Arm loslassen! Aber das tat sie nicht. "Und du bist eine arrogante Angeberin", knurrte es hinter den drei Mädchen. Alle drehten sich erschrocken um - und Isabelle ließ glücklicherweise meinen Arm los. Ich sprang zur Seite und hinter die Bank, was ich nichtmal hätte tun müssen da jetzt die Gestalt, die die Mädchen ablenkte ihre volle Aufmerksamkeit hatte. Ich sah Logan mit großen Augen an. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort könnte man da glatt sagen. Während er drohend mit ausgefahrenen Krallen vor den Mädchen stand beäugte ich meine Schnittwunde. Das Gift wirkte wohl nur solange Isabelle mich berührte und meine Haut regenerierte sich wieder. Mit leuchtenden Augen sah ich zu Dad. Der kam gerade auf die drei Mädchen zu, die wegrannten bevor er noch etwas tun musste. Zufrieden fuhr er die Krallen ein und lief zu mir. "Alles klar, Kleine?", fragte er mich hochgezogener Augenbraue. Ich nickte da meine Wunde wieder völlig verschwunden war. "Wenn man bedenkt dass ich zwei von diesen Mädchen in meiner Klasse habe..", meinte ich leicht sarkastisch und sah dorthin wo sie verschwunden waren. "Wenn man bedenkt dass eine davon Jean's Tochter ist", ergänzte Logan und legte dann eine Hand auf meine Schulter um mich in Richtung Gebäude zu schieben. Auf dem Weg sagte ich ihm noch entschlossen: "Du musst mir definitiv ein paar Kampfstunden geben..." Logan sagte daraufhin nichts sondern wünschte mir nur eine gute Nacht, da wir inzwischen in meinem Zimmer angekommen waren. Ich machte mich grübelnd fertig für's Bett und saß dann noch eine Weile schlaflos zwischen den Kissen. Ich wettete, er konnte nicht widerstehen jemandem Kampfunterricht zu geben. Müde legte ich mich hin und schlief kurz danach ein.
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Ich hatte mal wieder gut geschlafen und wurde plötzlich geweckt. Heute war Samstag, das hieß kein Unterricht. Was mich weckte war ein Klopfen. Jemand klopfte an meine Tür... Ich sah auf den Wecker. Es war schon Vormittag, inzwischen 9:24 Uhr. Verschlafen schlug ich die warme Decke zur Seite und lief zur Tür. Es hatte aufgehört zu klopfen und als ich öffnete stand Logan davor. Innerlich grinste ich schon triumphierend. Wie vermutet - er konnte es einfach nicht ablehnen, mich zu trainieren. Ich sah noch gespielt fragend in sein Gesicht. "Morgen - was ist?", fragte ich und zog abwartend eine Augenbraue hoch. "Morgen? Ich würde eher sagen Vormittag...", entgegnete er grinsend und erklärte dann: "Ich dachte, es wäre nicht schlecht dir einige Kampftricks beizubringen" Jetzt grinste ich wirklich. "Klar, komm rein! Ich zieh' mich schnell um" Ich verschwand im Bad nachdem Logan zumindest durch die Tür getreten war und zog mich in Rekordzeit um. Ich trat aus dem Bad und sah fragend zu Logan. Er lehnte gerade an den Türrahmen und bemerkte mich sofort. Er stieß sich vom Türrahmen ab und trat wieder nach draußen. "Na, komm", sagte er nur verschwörerisch grinsend. Ich nickte stumm und folgte ihm - den Gang entlang, die Treppe runter, einen anderen Gang entlang... - bis wir zu einem Raum kamen den ich aus den Filmen kannte. Das war - wow... Jetzt sah der Dangerroom noch normal aus aber wenn man erst die Simulation einschaltete... Ich sah mich erst staunend um und dann zu Logan der sich an einem Gerät zu schaffen machte. Wahrscheinlich um eine Simulation einzustellen oder so. Ich lief zu ihm ihn und musterte das Teil. Kurz danach verwandelte sich unsere Umgebung. Ich sah mich genau um. Ein verwilderter Garten, überall grün und still. Normalerweise sah ein Kampfplatz doch anders aus oder? Ich sah wieder fragend zu Logan, der sich kurz umgesehen und dann ins "Gras" gesetzt hatte. "Das ist doch normal nicht dein Stil oder?" Logan verzog das Gesicht. "Ist es immer noch nicht, aber ich dachte es wäre schlecht, dich sofort in eine Simulation mit mehr ähm - Action zu stecken..." Ich sah ihn nur kurz zweifelnd an und setzte mich dann gegenüber von ihm ins Gras. "Und, wer hat es dir geraten? Scott? Jean? Storm?" Er sah mich kurz verwundert an und meinte dann sarkastisch: "Also Scott ganz sicher nicht" Ich beließ es dabei da es nicht so wichtig war und sah ihn dann wieder an. "Aber es ist doch irgendwie ... langweilig hier, oder?", fragte ich und sah mich demonstrativ um. Er seufzte, stand auf und verschwand zwischen zwei simulierten Bäumen. Die Umgebung änderte sich zu einem filmreifen Schlachtfeld. Der Boden war von lauter Schuttteilen überzogen. Um uns herum lagen viele, übereinander gestapelte Schrottautos und der Himmel war überzogen von zahlreichen schwarzen Rauchwolken. Logan tauchte wieder auf als ich aufstand. "Zufrieden?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Ich nickte nur. "Um was geht es in der Simulation?"
"Ist doch egal, wir machen eine Kampfübung draus"
Ich drehte kurz verwirrt meinen Kopf zu ihm aber als ich sein Grinsen sah verstand ich. Stimmt, sein Motto war "Angriff ist die beste Verteidigung", so gesehen... Ich stand da und wartete. Meine Krallen konnte ich einfach ausfahren, da gab es keine Probleme. Logan ließ sie noch eingefahren.. Kannte er diese Simulation schon? Ich konzentrierte mich aber nicht darauf. Dagegen stand ich eine geschlagene Minute einfach nur abwartend rum. Ich wollte Logan gerade fragen, ob das die falsche Simulation sei als plötzlich ein feindlicher Mutant aus seinem Versteck, einem kaputten Auto, aufsprang und auf uns zurannte. Das ging so schnell dass ich gar nicht reagieren konnte sondern Logan mit seinen Krallen eingreifen musste. Der Angreifer sank beängstigend nahe neben mir zu Boden und die Simulation ließ ihn sich auflösen. Fragend und etwas erschrocken sah ich zu Logan. "Das war knapp...", murmelte ich nur. Logan nickte nicht, er drehte sich um und erstach den nächsten. Er hatte eindeutig mehr Erfahrung. Dann trat er zu mir. "Immer auf das Geschehen konzentrieren", riet er mir mit einem verbissenen Ausdruck und trat wieder einen Schritt zurück. Ich nickte knapp und biss mir auf die Lippe. Komm schon, so schwer konnte das doch nicht sein! So schwer hatte ich es mir zumindest nicht vorgestellt... Die nächste halbe Minute passierte wieder nichts und Logan fuhr die Krallen wieder ein. Da sprang auch schon der nächste aus seiner Deckung, und das auch noch direkt vor mir. Ich wirbelte herum da ich eher nach rechts und hinten geschaut hatte und stieß einfach Richtung Angreifer - man spürte fast keinen Widerstand mit dem Adamantium und ich zog erschrocken die Klauen wieder zurück. Die Simulation des Angreifers verschwand und ich sah immer noch leicht geschockt zu Logan. Er nickte nur. "Das war schonmal ein Anfang..." So viel dazu. Zumindest ein "Das ist steigerungsfähig" hatte er sich verkniffen. Ich wandte mich wieder dem simulierten Geschehen zu.
Wir mussten schon einige Stunden in diesem Raum stecken und trainieren. Jedenfalls bekam ich langsam Hunger. Ich fragte Logan nach Essen aber er schüttelte den Kopf. "Trainieren wir noch eine halbe Stunde und gehen dann essen - okay?" Ich dachte kurz nach. "Meinetwegen, aber wehe die halbe Stunde entwickelt sich zu einer ganzen..." Ich grinste leicht. Er nickte nur und zeigte mir inzwischen auch schon einige Kampftechniken und -tricks. Irgendwann konnte ich es dann für meinen Geschmack richtig gut. Es fing gerade an Spaß zu machen - als plötzlich die Simulation verschwand und die Lampen an der Decke immer wieder rot aufleuchteten. Dazu kam ein schriller Alarmton der durch die Gänge und Flure hallte. Ich sah Logan erschrocken an. "Was ist da los?", fragte ich verwirrt und fuhr meine Krallen ein. Er tat es mir gleich und erwiderte meinen Blick genauso erschrocken. "Ich hab keine Ahnung... Aber irgendwas ist da oben passiert!" Er rannte aus dem Dangerroom und sah sich auf dem Flur um. Ich lief ihm nach und sah mich ebenfalls um. Nichts zu sehen - außer einigen Schülern die in ihre Räume flüchteten. Plötzlich bebte es etwas. "Ich glaube wir werden angegriffen..." Er sah mich stirnrunzelnd an. "Du solltest mit den anderen Schülern ..." Als er meinen finsteren Blick sah seufzte er übertrieben genervt. "Meinetwegen darfst du mitkommen - aber wenn es was Ernstes ist gehst du hoch in dein Zimmer!", schärfte er mir ein. Ich nickte kurz - er würde mich sowieso nicht davon abhalten können zu bleiben - und rannte ihm dann hinterher die Treppen rauf. Geschockt blieb ich stehen - vor uns lag die Empfangshalle. Die Fenster waren fast alle eingeschlagen, überall lag Schutt und es brannte Feuer. vor lauter schwarzem Qualm konnte ich fast niemanden erkennen. Aber immer wieder waren dort Schatten... Logan hatte schon die Krallen gezückt und war in den Qualm gerannt. Man hörte plötzlich Metallklirren. Es griff wirklich jemand an! Ich blieb vorerst entfernt, so viel Angst hatte ich dann doch. Aber irgendwann konnte man mehr erkennen. Als erstes Storm, man erkannte ihre weißen Haare gut zwischen dem schwarzen Rauch. Immer wieder schossen rote Laserstrahlen durch den Raum, sicherlich von Scott. Irgendwann sah ich auch Jean. Logan war gerade dabei ihnen zu helfen. Aber wer waren die Angreifer? Ich kletterte eine Leiter hinauf die an einem Regal lehnte. Meine Augen brannten nun schon etwas von dem beißenden Rauch. Ich kniff die Augen zusammen. Etwas Bläuliches leuchtete auf - wieder ein Klirren. Das konnte doch nicht... Doch, jetzt sah ich sie. Mystique versuchte in das Gebäude vorzudringen. Ich war schon fast wie schockgefrostet. Feuerbälle schossen aus dem Qualm, Pyro war also auch dabei. Zwischendurch hörte man laute Geräusche und irgendwann schoss Juggernaut aus dem Qualm auf Scott zu. Er verfehlte ihn nur knapp. Ich atmete erschrocken aus. Auch Sabretooth konnte ich irgendwann ausmachen, wie er zwischen den Qualmwolken Mystique Deckung gab. Ich beobachtete das Schauspiel als sei ich nur ein Zuschauer wie vor dem Fernseher. Plötzlich schoss ein Feuerball auf die Leiter zu, auf der ich immer noch stand. Das Holz fing sofort Feuer und knackte bedrohlich. Kurz bevor es zusammenbrach sprang ich die zwei Meter nach unten und landete nicht ganz sanft in der Hocke. Erschrocken sah ich mich um. Hoffentlich hatte mich niemand entdeckt. Gerade richtete ich mich auf als mich etwas nach hinten warf und ich gegen das Bücherregal prallte. Mein Rücken schmerzte sofort überall und das Regal brach über mir zusammen. Ich kroch unter den Holzsplittern hervor und sah mich um. Juggernaut hatte mich anscheinend gerammt - das spürte ich inzwischen überall. Etwas stach in meinem linken Unterarm, und ich wollte gerade nachsehen als Pyro vor mir aus den Rauchwolken trat und mich herablassend musterte. "Ich habe dich noch nie hier gesehen, seit wann nehmen die X-Men denn Kinder in ihr Team auf?", fragte er kalt. Ich starrte ihm grimmig entgegen. Kinder? Pff... Noch hatte ich meine Krallen eingefahren. Er würde früh genug erfahren, an was er war. Langsam richtete ich mich auf und sah ihn unverwandt an. Ein abschätzendes Lächeln umspielte seine Lippen, meine Mundwinkel zogen sich automatisch nach unten. Als er näher kam ließ er einen heißen Feuerball in seinen Händen entstehen. Kurz bevor er bei mir war fuhr ich meine Krallen aus und stach zu. Er atmete mit einem unterdrückten Schmerzensschrei aus und sah zu seiner linken Schulter. Meine Krallen hatten sie durchbohrt. "Mistkerl", zischte ich und stieß ihn zurück. Das war mein Vorteil gewesen - ihn zu überraschen. Aber jetzt wussten es die anderen. Pyro trat mit perplexem Blick zurück und der Feuerball erlosch. Blut floss aus der Wunde und er hielt sich nur knapp auf den Beinen. Mit seiner anderen Hand griff er etwas unterhalb der Wunde an seinen Arm. Als er mich das nächste Mal ansah funkelten seine Augen wütend. Dann verschwand er im Rauch. Ich atmete erstmal durch. Was war das denn gewesen? Dann fuhr ich meine Krallen wieder ein. Der Kampf tobte noch wie eh und je. Plötzlich hörte ich lautere Geräusche von dort wo sich der Mittelpunkt des Kampfes abspielte. Erschrocken kam ich näher. Mystique versuchte zu den oberen Schlafräumen zu kommen und kämpfte sich langsam aber sicher die Treppe nach oben. Der Qualm lichtete sich mittlerweile etwas sodass man mehr Durchblick hatte. Wahrscheinlich weil Pyro sich zurückgezogen hatte. Juggernaut rammte gerade Scott so wie er mich vorhin auch gerammt hatte. Cyclops flog geschätzte zwei Meter weit und dann gegen eine Wand. Er blieb reglos liegen. Als Juggernaut sich wegdrehte erkannte ich wie Scott zu seinem Visor griff und einen Laserblast auf Juggernaut abschoss. Der wurde getroffen, heulte kurz vor Schmerz auf aber fing sich dann wieder und versuchte Scott wieder zu rammen, der ihm auswich - manchmal auch knapp. Ich sah mich weiter um. Pyro war wirklich nicht mehr zu sehen. Jean rannte gerade die Treppe nach unten um Cyclops zu helfen und Wolverine und Storm versuchten, Mystique zu vertreiben. Da Jean & Scott beschäftigt waren rannte ich ungesehen die Treppe nach oben. Storm versuchte gerade, Mystique mit einem ihrer Blitze zu erwischen. Mystique wich aber aus und konnte Storm mit einem gezielten Schlag zu Boden befördern. Erschrocken sah ich zu Storm, sie blutete ein wenig am Kinn aber es schien nicht schlimm zu sein. Logan hatte mich noch nicht bemerkt, denn er versuchte weiterhin Mystique von den Schlafräumen fern zuhalten. Ich sah nochmal zu Storm, dann schlich ich mich an Mystique an. Ich fuhr die Krallen aus und wollte Logan helfen. Aber da bemerkte er mich, sah mich für einen Augenblick irritiert an und erntete sofort einen Schlag von Mystique. "Autsch, das hat weh getan...", knurrte er finster und man sah wie sich die aufgeschlagene Stelle regenerierte. Aber als er sich wieder Mystique zuwenden wollte rannte diese bereits in den Gang und verschwand in ein Zimmer. "Verdammt!", fluchte Wolverine aufgebracht und rannte mit gezückten Krallen hinterher. Mystique kam schon wieder aus dem Zimmer, auf den Armen ein Mädchen, kaum jünger als ich. Erschrocken beobachtete ich wie Mystique entwischte indem sie ein Fenster zerschlug und nach draußen sprang. Wolverine sah kurz hinterher und rannte dann an mir vorbei die Treppen runter und nach draußen. Juggernaut war gerade dabei zu verschwinden und ich sah dass Cyclops doch etwas abbekommen hatte. Er hatte eine Wunde an der Schläfe und wirkte ein wenig benommen, aber noch schien er kampffähig zu sein. Er folgte Logan mit den Augen, sah dann kurz zu Jean und rannte hinterher. Jean blieb stehen und lief in großen Schritten die Treppe nach oben zu Storm. Ich entschloss mich etwas später, Wolverine und Cyclops zu folgen. Ich rannte nach draußen. Im Hof waren sie nicht mehr. Anhand von Spuren erkannte ich dass sie nach draußen vor das Anwesen gerannt waren. Ich passierte das Tor, das offen stand und sah mich prüfend um. Nichts. Nur ein kleiner Wald. Ich spitzte die Ohren - irgendetwas musste man doch hören! Und wirklich ... Dank meinen geschärften Sinnen vernahm ich Kampfgeräusche aus einer bestimmten Richtung.
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