Ich lief ihr nach und musterte, während ich wartete, das Haus von außen. Als sie wiederkam nickte ich nur. "Ich bin Alex", stellte ich mich vor. Ava. Der Name kam mir unbekannt vor aber irgendwie war er ganz hübsch. Ich grinste. "Ich hab doch gesagt, ich hab schon Übleres überlebt", erwiderte ich auf ihre Warnung hin, dass es brennen könnte. Und es brannte wirklich, war aber gut auszuhalten. War nicht mein erstes Mal, dass ich Wunden desinfizierte - nur dass es jemand anderes machte. Ich beobachtete sie beim Desinfizieren und fragte mich währenddessen, wieso sie mich überhaupt hierher mitgenommen hatte. Immerhin kannte sie mich erst seit schätzungsweise zehn Minuten.

Ich laechelte ihn kurz bei seinen Namen an, schaute dann aber wieder auf seine Wunde. Sie war recht tief, aber das wuerde schon gehen. "Du bist ganz schoen unvorsichtig.", taddelte ich ihn. Er hatte im Gegensatz zu mir Spaß beim Kaempfen gegen die Viralen. Ich im Gegensatz tat es nur weil ich sie hasste. Als ich mir sicher war, dass die Wunde klar und desinfiziert war, fing ich an sein Handgelenk ordentlich zu verbinden. "Was hast du da draußen ueberhaupt getrieben?", fragte ich in die Stille, ehe ich das Verband zuknotete und die ganzen Gegenstaende in meine Haende nahm, die ich zurueck ins Bad bringen wollte. Allerdings wartete ich noch auf eine Antwort von ihm.

Ich schmunzelte. "Ich bin doch nicht unvorsichtig", erwiderte ich ironisch grinsend und strich mit der unverletzten Hand über den Verband. Das musste sie schon oft gemacht haben, der Verband saß gut und war weder zu eng noch zu locker. Ich seufzte innerlich. Sowas lernte man in dieser Zeit. "Ich bin sogut wie immer außerhalb der Kolonie unterwegs - da wird es wenigstens spannend. Wenn es die Virals schon gibt sollte man sie auch aus ihren Verstecken scheuchen und töten..." Ich legte den Kopf fragend schief. Ich hatte persönlich keinen tiefen Hass gegen die Virals. Ich konnte mich ja an nichts erinnern, was sie und meine Familie betraf. Aber dadurch, dass sie Menschen gefährdeten, jagte ich sie mit... hm... allgemeinem Hass.

Schwach runzelte ich die Stirn. "Okay, du bist eindeutig unvorsichtig.", sagte ich laechelnd, damit er wusste, dass ich es nicht wirklich ernst meinte. Schnell brachte ich die Gegenstaende weg und kam wieder, nahm dabei sein blutiges Tuch von meiner Kommode. "Ich kanns auswaschen, wenn du willst.", sagte ich, wobei ich bezweifelte, dass er es noch brauchen wird. Noch immer fragte ich mich selber, warum ich ihm ueberhaupt half. Obwohl er meine Hilfe wirklich nicht brauchte. Vielleicht war es, weil er mir ueberhaupt ermoeglicht hatte zu fluechten. Ohne ihn waer ich noch immer in den Faengen der Blondine gefangen. Und bald vielleicht sogar ein Viral, oder tot.

Ich lachte. "Wenn du es so bezeichnest, die Welt von ein paar Virals zu befreien" Ich folgte ihr mit dem Blick und sah mein Halstuch stirnrunzelnd an. "Ich glaube das wäre unnötig - schmeiß es lieber weg", antwortete ich. Das Halstuch war voller getrocknetem Blut - und rot stand mir einfach nicht. Meiner Meinung nach zumindest. Ich konnte gut auch ohne Halstuch herumlaufen. In diesen Tagen machte sich sogut wie niemand Sorgen um eine Erkältung - wobei es auch warm war und eine Erkältung unwahrscheinlich. Ich wartete, bis sie wieder da war und sah sie nachdenklich an. "Was wolltest du denn da draußen?", richtete ich ihre vorherige Frage an sie.

Als ich wieder zu ihm kam, seufzte ich und sah ihn mit verschraenkten Armen an. "Ich hab um mein Leben gekaempft, das hab ich getan.", sagte ich und musste dann an den Ausloeser der ganzen Sache denken. Beschaemt und mit halbroten Kopf sah ich zu Boden und lachte leise. "Hab mit ein paar aus der Kolonie nach Ueberlebenden gesucht, hatte Streit mit denen und wurde von ihnen getrennt. Und... ich habe nicht gerade den staerksten Orientierungssinn.", sagte ich kleinlaut, da ich mich einfach schaemte. Zwei ganze Tage war ich dort draußen in Kreis gelaufen. Einfach peinlich... Vorsichtig sah ich ihn wieder an.

Ich grinste und ignorierte lieber die Röte in ihrem Gesicht. "Das nächste Mal nimmst du mich mit, dann passiert sowas nicht mehr", meinte ich lächelnd. Ich war schon oft genug da draußen gewesen. Ich kannte mich relativ gut aus, zumindest hatte ich bis jetzt immer zurückgefunden. Und da sonstige Erinnerungen aus irgendeinem Grund gelöscht waren konnte ich mir alles gut merken. Im Moment hatte ich nichts mehr zu tun. Ich sah sie fragend an. "Hast du heut noch irgendsoeine Tour vor?", fragte ich grinsend. Falls nicht würde ich wieder nach anderen Virals suchen.

"Dann bist du wohl so was wie mein Gluecksbringer.", grinste ich schwach, allerdings verschwand es genauso schnell, wie es gekommen war. Langsam strich ich mir meine Haare hinters Ohr und schuettelte dann den Kopf. "Nein. Ich bin ziemlich fertig von den zwei Tagen da draußen.", sagte ich und nickte leicht. "Wir haben die 5 Minuten glaube ich etwas ueberzogen.", kicherte ich leise und sah ihm wieder in die Augen. "Ich bin mir sicher, dass ich dich schon aufhalte, weitere Virals zu toeten und Menschen zu retten.", meinte ich mit einem gutgemeinten Laecheln zum Abschied. Wenn ich mit ihm kommen wuerde, waer ich wohl nur eine sinnlose Klette fuer ihn. Und das wollte ich nicht... "Sei vorsichtig.", fluesterte ich. 

Glücksbringer war gar nicht so schlecht. Ich legte grinsend den Kopf schief. Als sie auf die fünf Minuten zu sprechen kam, musste ich zugeben, dass ich das ganz vergessen hatte. "Etwas trifft es nicht wirklich", ergänzte ich. "Du kennst mich doch: Ich bin immer vorsichtig", bestätigte ich mit ironischem Unterton und grinste. Ich sah sie trotzdem weiterhin an. "Wenn du dich erholt hast, sag Bescheid. Du weißt ja, ich bin immer da wo's Virals gibt", sagte ich noch lächelnd, dann löste ich meinen Blick von ihr und lief die Straße in großen Schritten nach unten. Vor dem Schlupfloch drehte ich mich nochmal um und grinste. Dann verschwand ich durch das Loch nach draußen und lief wieder umher um Virals zu suchen - oder Menschen in Schwierigkeiten. Ohne den Spaß konnte ich nicht sein.

Nach einer Weile hörte ich wieder Kampfgeräusche. Und diesmal nicht weit weg von der Siedlung. Ich lief gleich wieder los und zog zwei Pistolen. Ich sah mehrere Menschen und Virals. Mit dem Überraschungseffekt gesegnet zielte ich auf den erstbesten Viral und schoss mehrere Kugeln.

sah zu Hunter und war froh das er ihn angesprochen hatte, ansonsten würde er wohl noch fünf weitere Minuten auf die Leiche starren. Er machte einen minimalen Schritt von der Wand weg. '' Hättest ja ruhig mal Bescheid geben können das ihr auf Menschenjagd geht. '' knurrte er etwas beleidigt. Ohne weiter reagieren zu können, durchfuhr ihn ein Schmerz in der Brust und nahm geschockt war, dass sich mehr als nur eine Kugel in seinem Oberkörper befanden. Schwer atmend lehnte er sich zurück an die Wand und verkroch sich dort in eine Schattenecke.

Ich sah zufrieden, dass die Kugeln getroffen hatten und wechselte eine meiner Pistolen gegen einen Dolch, den ich zur Not auch werfen konnte. Dann sah ich zu den anderen Virals, die in der Nähe standen und grinste finster. "Na, wie geht's euch so? Irgendwie leer?" Ich blieb in ein paar Metern Entfernung stehen und war bereit für einen Angriff von ihnen.

Sein Herz machte einen gigantischen Sprung. Der Viral hechtete zu Xavier und schluckte hart. Etwas panisch schaute er ihn an und musterte ihn. "E-es tut mir leid.", murmelte er etwas von der Rolle. "Ich lass nicht zu das er dich kriegt.", meinte er und schaute Xavier in die Augen. "Ich bring dich weg.", fügte er dann noch hinzu und redete mehr mit sich selbst als mit Xavier. Nein. Er konnte Arizona doch nicht alleine lassen. "Bring ihn weg.", rief er Arizona schließlich zu und stellte sich dem Typen mit gelb gefärbten Augen entgegen.

Mit entsetzen beobachtete ich wie Hunters Kumpel mit Kugeln durchjagt wurde. Sie wirbelte herum und durchlöcherte den Mann mit der Waffe mit ihren Blicken. Er war der erste Mensch der sich wehrte und das wahrscheinlich auch erfolgreich. Sie wollte ihn gerade angreifen als Hunter ihr zu rief den Frischling von hier weg zu bringen. Sie zögerte eine Millisekunde lang, da sie eigentlich keinen Frischlingen half, dann nahm sie Xavier und noch eine nicht aussgesaugte Leiche mit und verschwand mit den beiden Körpern.Ich lief zu meinem Keller für den Fall wenn die Sonne aufgehen sollte. Hunter konnte ja dann unserer Fährte folgen. Ich ließ die blutvolle Leiche auf den Boden fallen und platzierte Xavier dann auf einem Sofa. Sein Zustand war kritisch, da die Kugeln die Brust getroffen hatten.

"Nicht sehr gesprächig, was?", fragte ich sarkastisch und legte den Kopf schief. Dann hob ich die Pistole und zielte auf seinen Kopf. Komisch, dass er den anderen Viral beschützen wollte... Sowas hatte ich bei Virals noch nie mitbekommen. Ich zog den Hut tiefer ins Gesicht und grinste weiterhin. "Willst du zuerst? Oder soll ich dich einfach abknallen?" Klar, ich würde so oder so versuchen, ihn umzubringen.

Sein Mundwinkel zuckte leicht nach oben als er sah wie Arizona mit Xavier verschwand. Er musste sich dafür unbedingt bei ihr bedanken. Als ser Typ ihn ansprach hob er eine Augenbraue. "Es spricht sich nicht leicht wenn einem ne Waffe vor die Nase gehalten wird.", meinte er und musterte den Typen er könnte abhauen. Ja. Er sollte ihn von hier weg locken. Blödsinn. Er war kein Angsthase. Oder doch? Er saß in einem Zwiespalt. Er atmete hörbar aus und musterte den Mann. "Schicker Hut. Bist du so ne Art Robin Hood?", fragte er und hib zaghaft die Hände. Dann stürmte er ihne Vorwarnung auf ihn los. Mit einer schnellen Bewegung schlug er ihm die Waffe aus der Hand und schleuderte den Mann zwei Meter weiter zu Boden.

Ich lief durch die Straßen und suchte mir Opfer doch dann kam ich wieder zu den anderen ich verdrehte die augen und lief langsam wieder zurück.

Diesmal lag der Überraschungseffekt bei der Viral. Nur dass ich stärker war als sie. Ich stieß sie zur Seite und rappelte mich auf. Reflexartig richtete ich die Pistole auf sie. "Sorry, Kleine, aber so leicht wird das nicht" Ich behielt den anderen Viral weiterhin im Auge. "Ist euch schonmal aufgefallen das zwei gegen einen etwas unfair ist?", fragte ich sarkastisch und zog eine Augenbraue hoch. Wahrscheinlicch war es ihnen egal, solange sie an Blut kamen. Und ich hatte meine Meinung sicher noch nicht geändert. Lieber sterben als Viral werden. Ich dachte an meine UV-Licht-Lampe. Noch ging es ohne.

Ich blieb dort einfach liegen und knurrte ihn nur an.

Ich sah demonstrativ nach oben zu meinem Hut. "Nee, oder siehst du einen Bogen?" Dann traf mich der Typ und schlug mir die Pistole aus der Hand. Ich keuchte. Das war schon ein härterer Brocken als die Mädchen. Ich zog ein langes Messer und stach es ihm in die Schulter. Dann zog ich es wieder heraus und rollte mich zur Seite. Ich hatte mir bestimmt etwas geprellt. Als ich aufstand schüttelte ich den Staub ab und sah ihn herausfordernd an. Noch ließ ich die Lampe absichtlich aus dem Spiel. Nur gut dass man sie nicht sehen konnte. Ich musste immer beide Virals im Auge behalten damit mich keiner überraschen konnte. "Ich sagte bereits, dass zwei gegen einen unfair sind... oder?" Ich warf das Messer nach dem Viral, sprang an ihm vorbei und griff nach meiner Pistole. Dann richtete ich sie auf das Mädchen. "Ich kann auch sie umbringen", warnte ich, während ich beide im Blick hatte.