Frustriert seufzte ich und stand dann auf. "Bisher hatten wir wohl Glueck.", sagte ich breit laechelnd. "Am besten wir gehen aus dem Wald, oder?" Ich hatte genug von dem Wald. Vor allem weil ich gerade hier Pech mit meinem Orientierungssinn hatte. Ich sah hinauf zum Himmel, der von den Baumkronen verdeckt wurde, waehrend ich meine Haare zurueckstrich. Irgendwie war die Situation eben komisch gewesen. Und dementsprechend war ich auch etwas verwirrt. Jedenfalls hatte ich ein komisches Gefuehl im Magen...

Ich sah ebenfalls kurz nach oben. Dann nickte ich. "Ja, wir sollten hier raus. Obwohl es eigentlich überall gefährlich ist, wo es Schatten gibt - außerhalb der Kolonie" Ich dankte diesmal dem Schicksal, dass es uns keinen Streich gespielt hatte, und lief voraus. Dass ich jetzt wieder mit meinen Gedanken allein war hatte nichts Gutes. Ich dachte die ganze Zeit über die letzten Minuten nach. Ich wusste nicht, wie es Ava dabei ging, aber mich erschreckte es genauso wie es mir ein positives Gefühl gab. Immerhin hatte meine Barriere gegen Gefühle nicht geholfen. Zum anderen brauchte man in diesen Zeiten verbündete. Innerlich seufzte ich als sich der Wald lichtete und wir auf eine einigermaßen flache Ebene heraustraten. Man sah die Stadt, man sah die Kolonie. Die Frage war, wohin. Ich blieb stehen und sah Ava fragend an. "Willst du zurück in die Kolonie?"

Ich sah zur Kolonie und dann zu Alex. Ein sanftes Laecheln zierte meine Lippen. "Ich geh dahin, wohin auch immer du gehst." Okay, das hoerte sich unglaublich kitschig an. So kitschig, dass ich lachen musste. "Sorry. Aehm. Also eigentlich wollte ich noch ein paar Virale toeten gehen. Ich weiß ja nicht, was du vor hattest.", sagte ich mit einem frechen Laecheln und verschraenkte die Haende hinterm Ruecken.

Ich musste breit grinsen. "Ich hatte vor, in der Stadt noch ein paar Virals aus ihren Verstecken zu scheuchen bevor es wieder anfängt zu dämmern - schön, dass du mitgehst" Ich lud meine Pistolen nach und hängte sie wieder an den Gürtel bevor wir in Richtung Stadt liefen.

Ich laechelte ihn breit an und folgte ihm dann in die Stadt. "Heißt das wir gehen zurueck wenn es wieder daemmert?", fragte ich und streckte meine mueden Glieder. Hoffentlich begegnen wir nicht dem Kleinen Jungen, sonst wuerde ich wahrscheinlich losheulen. Und ich hasse es zu heulen. Dabei fiel mir ein, dass Alex mich verheult aufgefunden hatte. Oh, wie befriedigend. Gerade wollte ich schon wieder was neues ansetzen, dann fiel mir aber ein, dass ich ihn ja schon was gefragt hatte. Ich war wohl wo ganz anders mit meinem Kopf...

Ich sah nachdenklich nach vorne. "Wir sollten zumindest bevor es dunkel wird nochmal eine Pause machen... Neue Munition, Waffen abchecken... Ein bisschen ausruhen. Ich war bis jetzt wenn ich nachts rausgegangen bin immer die ganze Nacht weg" Ich musste grinsend daran denken wie sie mich heute Morgen geweckt hatte. Sobald wir in der Stadt waren sah ich mich wieder prüfend um. Hier war es immer am gefährlichsten weil sich viele Virals in den verlassenen Häusern verkrochen. "Am besten zum Krankenhaus, da lutschen die bestimmt die ganzen Blutkonserven aus." Ich sah kurz zu Ava, dann wieder vor uns. Wahrscheinlich konnte sie sich denken, dass wir dahin liefen.

Ich musste laut lachen, als er das mit dem Blutkonserven erwaehnte. Und ich kriegte mich auch nicht mehr ein, musste sogar kurz stehen bleiben und eine Hand heben, damit er wartete. Eigentlich war das gar nicht so lustig, aber das so von Alex zu hoeren, war eben komisch. Ich wusste das ich mit meinem Gelaechter Viralen anziehen konnte, weshalb ich auch schon krampfhaft versuchte aufzuhoeren. Mittlerweile musste ich mir schon die Lachtraenen wegwischen, aber immerhin hoerte ich auf. "Okay. Jetzt gehts wieder.", sagte ich außer Atem und traute mich nicht mal in Alex Gesicht zu schauen.

Erstmal war ich ziemlich überrascht dass sie plötzlich so loslachte, blieb stehen und sah sie mit verwundert hochgezogener Augenbraue an. Aber wie hieß es so schön? Lachen ist ansteckend. Zumindest ein Grinsen huschte über mein Gesicht, ein so lauter Lachen verkniff ich mir aber. Als sie aufhörte lächelte ich schief, musste aber daran denken dass jetzt alle Virals in der Umgebung wussten, dass wir da waren... Vielleicht war das nichtmal so schlecht. "Wenigstens lebst du noch und hast dich nur halb tot gelacht" Ich grinste und sah kurz zu ihr rüber während ich weiter wachsam die Umgebung musterte.

Ich erwiderte sein Grinsen und hatte wirklich Muehe, nicht wieder loszulachen. Ja, noch war ich lebend. Das Lachen hatte wirklich gut getan, jedenfalls fuehlte ich mich jetzt besser. "Hm, vielleicht sollten wir einfach hier Pause machen und drauf warten, das sie uns angreifen. Und nachts koennen wir uns dann richtig austoben.", sagte ich und schaute mich um. "Wo liegt das Krankenhaus ueberhaupt?"

Ich sah einschätzend die Straße runter. "Noch circa 100 Meter die Straße runter. Wieso?" Ich sah mich nochmal um und dann wieder zu Ava. Hier Pause machen? Ja, hatte ich schonmal gemacht, nur war die nicht wirklich entspannend gewesen. Zwei Virals waren aus dem Schatten gekommen und hatten mich angegriffen solang ich auch im Schatten gewesen war. Dank meinem Blackout konnte ich mich mal wieder super an die vergangenen fünf Jahre erinnern. Obwohl... Da kam mir eine Idee. Wir könnten dem Beispiel der Virals nachgehen und uns in einem dunklen, verlassenen Haus verstecken bis es dunkel wurde. Wir mussten nur aufpassen, dass sich in dem Haus kein Viral versteckte. Ich erzählte meine Idee Ava.

Einverstanden nickte ich auf Alex Idee hin und war auch schon auf dem Weg mit ihm ein gutes Haus aufzusuchen. "Wenn wir Glueck haben finden wir etwas Schmuck oder so, denn koennten wir dann in der Kolonie austauschen.", meinte ich leicht begeistert. Denn ich brauchte langsam wirklich etwas, was ich austauschen koennte. Dann blieb ich stehen, mein Blick auf ein recht kleines Haus, etwas abseits stehend gerichtet. "Das sieht doch gut aus?"

Ich folgte ihr und nickte. Ich brauchte selbst mal wieder etwas Schmuck oder andere Dinge, die man tauschen konnte. Ich brauchte etwas für neue Munition und einen Dolch. Und natürlich Essen. Ich musterte das Haus. Es schien als ob es vor Jahren verlassen worden war. Ich kletterte durch ein kaputtes Fenster. Innen war alles verstaubt, kaputt und zerfallen. "Perfekt", meinte ich ironisch und sah mich nach der Kellertür um. Ich fand sie schließlich, lief eine kleine Treppe nach unten und fand mich in einem ebenfalls verstaubten aber nicht so verwüsteten Raum wieder. Ich lief wieder nach oben. "Kein Viral in Sicht. Wir können hierbleiben"

"Super!", sagte ich und lies mich aufs Sofa nieder, verzog aber direkt danach das Gesicht, als der ganze Staub in die Luft schoss. Keine Sekunde später nieste ich und stand wieder auf, rümpfte die Nase und sah Alex an. "Wir hätten einen Staubwedel oder so mitnehmen sollen.", sagte ich und klopfte meinen dreckigen Hintern ab. Man, ich wollte mich hinsetzen!

Ich hatte verdammten Hunger, aber wer in der Kolonie nichts zum tauschen hatte verdiente sich nichts. Irgendwie leidete ich an dauerpleite! Wenn ich was anständiges zu Essen wollte musste ich was zum tauschen besorgen und das gab es nur in der Stadt und dorthin war ich unterwegs. Vielleicht war ich zu spät aufgebrochen denn es dämmerte schon aber egal. Ich war auf dem Weg ins alte Krankenhaus aber als ich Stimmen hörte stoppte ich. Wessen Stimmen oder was sie sagten kriegte ich nicht mit also blieb ich vorsichtig. Vor einem der Häuser stoppte ich, dort waren sie rein und ich folgte ihnen leise. Ich wollte wissen wer das war...

Mitten in der Bewegung stoppte ich aber, als ich was hörte. Alex hörte es auch und ich grinste nur leicht. "Sich vor den Virals zu Verstecken ist wohl nicht so einfach. Dieses Mal will ich den Spaß haben und du wartest!", sagte ich und trat in den Flur, wo mir ein Junge entgegen stand. Mein erster Instinkt war natürlich ihm die Taschenlampe entgegen zu blinken. Erleichtert atmete ich auf, als seine Haut unversehrt blieb, legte den Kopf leicht schief und lächelte ihn an, während ich noch die Taschenlampe ausknipste. "Auf Viraljagd oder auf der Suche nach etwas wertvollem?"

Ich hatte mich schon in eine Abwehrhaltung verlagert als das Mädchen mit der Taschenlampe auftauchte. Gut, es waren auf jedenfall Menschen aber die konnten gut genauso gefährlich wie Virals sein. Als das Licht mich traf wandte ich kurz meinen Blick ab da es blendete aber sie schien trotzdem zu verstehen."Zweiteres, eigentlich war ich nur auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich stör nicht weiter." meinte ich nur knapp und wollte dann auch schon wieder gehen. Sie war mir fremd und sie war kaum alleine...

Ich runzelte die Stirn und folgte ihm, wie selbstverständlich. "Erst folgst du uns und dann gehst du einfach? Außerdem ist es alleine viel zu gefährlich. Ich vermute Mal du kommst aus der Kolonie. Wir können dir helfen.", meinte ich. Wenn der jetzt auch noch wie der Kleine Junge abhaut, dann würde ich mir langsam Sorgen machen, was so verkehrt an mir war. Ich wollte ja eigentlich nur helfen- auch wenn es dazu keinen direkten Grund gab. Aber ich hatte nichts zu verlieren, außer vielleicht Alex, aber Alex konnte auch sehr gut auf sich selbst aufpassen.

Draussen auf der Strasse blieb ich stehen als sie mir folgte. Es war schon verdammt dunkel geworden, zu dunkel für meinen Geschmack, da hatte sie recht. "Tut mir leid, ich wollte wirklich niemanden stören war also keine Absicht." meinte ich nochmals so abwehrend sah dann aber gen Himmel und seufzte kurz. "Hast ja Recht, ich glaube ich könnte etwas Gesellschaft vertragen und ja ich komm aus der Kolonie. Aber erklär mir doch bitte wer "wir" sind." änderte ich meine Aussage. Es wäre wohl glatter Selbst*ord hier die Nacht alleine zu verbringen. Besonders in der Nähe des Krankenhauses gab es viele Virals.

Ich grub meine Hände in meine Jackentasche und lies meinen Blick kurz über die Straße schweifen, ehe ich wieder zu dem Jungen sah. "Ich bin Ava. Und das ist Alex." Ich nickte zu dem jungen Mann neben mir. "Ich komme auch aus der Kolonie. Hab mich ihm angeschlossen, weil er mir sozusagen das Leben gerettet hat. Und jetzt sind wir eigentlich auf Viraljagd." Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen. "Und wie heißt du?", fragte ich. Ein wenig unwohl dabei war mir schon, dass es mittlerweile dunkel war. Aber hey, ich hatte gleich zwei Kerle bei mir, da läuft schon nichts schief. Hoffte ich jedenfalls.. 

lachte leise auf. Es gab also doch noch Menschen die sich trotz allem der Uhrzeit hier aufhielten. Als er Menschengeruch wahr nahm ging er langsamer weiter. Mit einem letzten Sprung landete er auf einem Dach und kam mit einem nicht gerade leisen Aufprall auf. Als er für kurzer Zeit kein Gerede mehr hörte, der Geruch von Blut jedoch intensiver wurde, wusste er das sich genau unter ihm Frischfleisch befand. Dennoch blieb er vorerst oben. Konnte er überhaupt einen Menschen töten?